Bis später, Max! im Spiegel der Presse

08.04.2009 - 08:45 Uhr
Max Kohn ist nicht zu halten
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Max Kohn ist nicht zu halten
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Kritikerstimmen zum neuen Film von Jan Schütte über einen alternden Don Juan.

Bis später, Max! heißt der neue Film von Jan Schütte. Das literarische Roadmovie erzählt von dem betagten Schriftsteller Max Kohn (Otto Tausig), der in halbrealen amourösen Eskapaden seiner Leidenschaft für Frauen frönt, ohne dabei jemals ganz sein Alter und seine kontrollsüchtige Lebensabschnittsgefährtin vergessen zu können.

Die Kritik ist sich recht einig, was den Film betrifft. Allesamt lassen sie sich durchaus unterhalten und haben vor allem für den Hauptdarsteller viel Lob übrig – vollkommen überzeugt gibt sich jedoch keiner.

Margret Koehler vom Bayerischen Rundfunk meint: “Trotz durchgehend trockenem Humor in dieser skurrilen Betrachtung von drei Männern und deren Beziehungen zum anderen Geschlecht und zum Schicksal holpert es zwischen den einzelnen Episoden etwas. Und so richtig weiß man nicht, was man mit dem netten Herrn mit Hut anfangen soll, der unbedingt dem Alter ein Schnippchen schlagen will und dabei über die Stränge schlägt.”

Für Birte Lüdeking von critic.de überzeugt der Film weder als Farce noch als Drama. “Trotz der wechselnden Schauplätze, die weitestgehend austauschbar und profillos erscheinen, wirkt Schüttes amouröse Literatenreise wie ein Roadmovie im Ruhestand. Es kommt nie wirklich in die Gänge, und wenn man zum ersten Mal den Eindruck gewinnt, es würde schließlich doch noch durchstarten, erreicht es plötzlich die Endstation.”

Martin Scharz von doppelpunkt.de resümiert: “Schütte verquickt diese drei Ebenen sehr geschickt zu einem fließenden, sympathischen Ganzen, das allerdings etwas höhepunktarm wirkt. Wir begeben uns mit diesem älteren Herrn – wunderbar gespielt von dem mittlerweile 87-jährigen Burgschauspieler Otto Tausig – auf eine Reise in die Welt der Frauen, starke, selbstbewusste Frauen. … Ein leichter, mitunter etwas zu sehr vor sich hin plätschernder Film, der viel über Liebe, Sex, Alter und die USA erzählt.”

Auf programmkino.de gibt sich David Siems gerührt: “Auch wenn der Film die Vergänglichkeit der Liebe melancholisch beäugt – diesen Film trägt man nicht für immer, aber noch eine ganze Weile im Herzen.”

Ein Kritiker der Wiener Zeitung meint: “Der wunderbare Otto Tausig … verleiht der schwierigen melancholisch-humorvollen Figur eine lässige Selbstverständlichkeit jenseits schlüpfrigen Altherrenfantasien. Ein kleines Filmjuwel für alle, die sich auf die manchmal etwas seltsame Welt des I. B. Singer einlassen wollen. Es lohnt allemal.”

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