Bis später, Max!: Vier Fragen an den Regisseur

07.04.2009 - 11:36 Uhr
Jan Schütte und Otto Tausig
3Rosen
Jan Schütte und Otto Tausig
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Jan Schütte beantwortet im Interview Fragen zu seinem neuen Film um einen alternden Don Juan.

Jan Schütte wurde bekannt mit Filmen wie Abschied – Brechts letzter Sommer oder SuperTex. Sein neuestes Werk dreht sich um einen betagten Schriftsteller, in dessen Lenden nach wie vor das Feuer der Jugend brennt. Auf langen Lesereisen gibt er sich halbrealen Eroberungen hin, ohne jedoch ganz sein Alter und seine Lebensabschnittsgefährtin zu vergessen. Zum Film und dessen Protagonisten beantwortet der Regisseur nun vier Fragen:

Was ist das Thema Ihres Films Bis später, Max!?

Er ist eine Komödie, ein literarisches Road Movie, bei dem sich zwei Aspekte verbinden, die schon immer für spannende Momente in der Kunst gesorgt haben: die Liebe und die Literatur.

Ihr Film wird von Ironie und einem sehr subtilen Humor getragen. Wie würden Sie den Humor des Films beschreiben?

Die Leichtigkeit des Films hat viel mit dem Hauptdarsteller Otto Tausig zu tun, der als gestandener Wiener Komödiant mit seinem ironischen Charme und seinem warmen Dialekt den Figuren, die er spielt, immer auch etwas Humorvolles verleiht. Bis später, Max! ist eine manchmal melancholische, zarte Komödie, und manchmal brechen unerwartet bunte Momente der Farce durch. Wir wollten die Geschichte nicht in das übliche Komödienmuster pressen, sondern Raum für Überraschungen, Geheimnisse und die Fantasie des Zuschauers lassen. Wir haben versucht, bis in die kleinen Figuren mit ironischem Subtext zu arbeiten, selbst in Situationen, wo die Geschichte sehr ernst wird. Diese Ironie hat auch viel mit New York zu tun und dem dort sehr lebendigen jüdischen Humor. Mich interessiert daran der Pragmatismus, mit dem man dort dem Leben begegnet.

Ist Bis später, Max! auch ein melancholischer Film?

Stellenweise schon, denn für Max ist es ja auch ein Rückblick auf sein Image als charmanter Casanova, der sozusagen in jedem Hafen eine Braut hatte. Er hat überhaupt keine Lust, sich in die Rolle des weisen, älteren Herren zu fügen. Es ist, bildlich gesprochen, ein kühler Herbst und Max sehnt sich nach dem Frühling, das kann vielleicht beim Zuschauer ein Gefühl von Melancholie erzeugen.

Der Film basiert auf drei Kurzgeschichten des amerikanischen Literaturnobelpreisträgers Isaac. B. Singer. Was hat Sie an Singer gereizt?

Die Welt, über die Singer schreibt, hat mich schon immer fasziniert. Es ist die Welt der Emigranten, die in den 40er Jahren aus Europa kamen und sich in New York rund um die Upper Westside angesiedelt haben. Das waren Juden aus Polen, der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern, auch aus Deutschland, die die Cafés mit ihren Gesprächen über das alte Europa in ihren Sprachen und ganz eigenen Dialekten gefüllt haben.

Quelle: Mit Material von 3Rosen

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