Das gemeinnützige Goethe-Institut setzt sich in vielen Ländern der Welt für internationale Kulturzusammenarbeit ein und fördert durch Informationen aus Politik, Kultur und Gesellschaft ein umfassendes Deutschlandbild. So hat es sich die Vertretung in Peking zur Aufgabe gemacht, in China erstmals den deutschen Film zu präsentieren und ein Filmfestival ins Leben gerufen. In drei Städten des Landes werden 15 deutsche Filme vorgestellt, die deren Regisseure und Schauspieler persönlich bewerben. Dabei fand ein Film, der in China eigentlich verboten ist, reißenden Absatz.
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Seit dem Jahr seiner Entstehung 1979 steht Die Blechtrommel von Volker Schlöndorff auf dem chinesischen Index und daran soll sich auch weiterhin nichts ändern. So durfte der Film während des Festivals nur im Lehrraum einer deutschen Schule gezeigt werden, um eine etwaige Verbreitung zu verhindern. Tickets für jene Vorstellung waren sofort ausverkauft. Die Gründe dürften, ähnlich wie beim Spielfilm über die RAF-Gründung, Wer wenn nicht wir, politischer Natur sein. Genaue Angaben wurden seitens der chinesischen Regierung allerdings nicht gemacht.
Der Regisseur Volker Schlöndorff zeigte sich am Rande einer Pressekonferenz zum Festival des deutschen Films resignierend. So habe er sich im Fall von Die Blechtrommel mit der Zensur abgefunden und baue daher ganz auf das Internet. Zwar gibt es auch webbasierte Restriktionen in China, was aber nicht verhindert habe, dass anscheinend jeder den Film kennt. Der Leiter des Goethe-Instituts China, Peter Anders, gab an, dass Die Blechtrommel eine Legende des deutschen Films sei und daher auf jeden Fall beim Festival gezeigt werden musste. Ob die Regierung in Peking den Film jemals vom Index nehmen wird, ist fraglich.
Was haltet ihr von der Zensur vom Oscar-Gewinner Die Blechtrommel von Volker Schlöndorff?