Das 1. International Comedy Film Festival

30.11.2011 - 08:50 Uhr
Scabbard Samurai auf dem International Comedy Film Festival
Shochiku Company/ICoFF
Scabbard Samurai auf dem International Comedy Film Festival
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Die Festivalbeiträge beim 1. International Comedy Film Festival in Berlin sind handverlesen. Karla Stöhr stellt einige vor und macht mächtig Werbung fürs Grölen, Schmunzeln, Brüllen, Lächeln, Kichern oder Prusten.

Lachen ist sexy und macht gesund und glücklich! Kinder scheinen das zu wissen. Sie lachen laut, gern und viel. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen bringen sie es auf bis zu 400 Lacher am Tag. Die Erwachsenen finden nur noch schlappe 15 Mal am Tag einen Grund zum Lachen. Das ist wenig, viel zu selten finden die Macher des neugegründeten, weltweit einzigartigen International Comedy Film Festival (ICoFF) aus Berlin und wollen das ändern! Sie lieben es, zu lachen und lieben es auch, andere Leute zum Grölen, Schmunzeln, Brüllen, Lächeln, Kichern oder Prusten zu bringen!

Wie sie das machen wollen? Als deutschlandweit einziges Festival feiert das 1. International Comedy Film Festival vom 7.-14. Dezember 2011 im Berliner Filmtheater am Friedrichshain das beliebte aber oftmals unterschätzte Genre der Filmkomödie. An insgesamt sieben Tagen werden 14 Spiel- und 15 Kurzfilme aus 14 verschieden Ländern gezeigt, die alle um den Divine Comedy-Award im Wettbewerb konkurrieren. Die Festivalbeiträge sind handverlesen und würden ohne ICoFF wohl nie den Weg in ein deutsches Kino finden. Der Humor, der dort gezeigt wird, ist bisweilen schräg, hintergründig, immer intelligent. Wer klischeebeladene Schenkelklopferfilme erwartet, wird enttäuscht werden. Das ICoFF-Team rund um Festivaldirektorin Beatrice Behn hat es sich zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichsten Facetten von Independent- und Arthouse-Komödien aus aller Welt zu zeigen. Humor ist ja nicht nur von der jeweiligen Kultur des Produktionslandes abhängig, sondern folgt auch in den unzähligen Subgenres und Hybriden der Komödie unterschiedlichen Gesetzen.

Genau für diese verschiedenen Ausprägungen und Grenzüberschreitungen des traditionsreichen Genres Filmkomödie will ICoFF sein Publikum begeistern. Daher ist von der politischen Satire mit Ekelpotenzial (z.B. Jez Jerzy, Polen, 2011), über romantischen Komödien mit Gender-Twist (z.B. Nunta in Basarabia, Rumänien, Moldawien, Luxemburg, 2009) bis zu experimentellen Geisterkomödien (z.B. Finisterrae, Spanien, 2010) auch so ziemlich alles im Festivalprogramm vertreten. Weil wirklich lustiger Humor auch immer subversiv ist, stellen die Beiträge Klischees, Rollenmuster und Machtgefüge schonungslos in Frage. Das kann dazu führen, das so manchem das Lachen im Halse stecken bleiben wird, in der Mehrzahl der Fälle wird sich die Spannung aber in einem Lachen entladen.

Doch was ist ICoFF und wer steckt dahinter? Das International Comedy Film Festival ist ein ehrenamtliches Projekt junger professioneller Festivalmacher, das im Frühjahr 2010 an den Start gegangen ist. Seit September 2010 beglückt ICoFF das Publikum in Berlin mit aktuellen, zumeist unabhängig produzierten Filmkomödien aus aller Welt in Originalversion in der monatlichen Reihe “Komische Filmnacht”. Ab Mai 2011 fand die Filmreihe dann auch in den Passage Kinos in Leipzig statt. Dank einer treuen und liebevollen Fangemeinde konnte ICoFF im Juli 2011 eine Crowdfunding-Kampagne erfolgreichen beenden und ist damit das erste ausschließlich durch Privatspenden finanzierte Filmfestival Deutschlands.

Am 7. Dezember hat das lange Warten nun endlich ein Ende und ICoFF wird Berlin mit seinen fantastischen Komödien verzaubern! Alle Filme laufen in der englischen Originalversion oder mit englischen Untertiteln und werden von einer thematischen Einführung begleitet, die dem Publikum den Zugang zu den Feinheiten des kulturell zum Teil doch recht spezifischen Humors erleichtert. Als besonderes Schmankerl werden die Festivalbeiträge zusätzlich jeweils von einem Event umrahmt, das den Humor des Films auf andere Art erlebbar macht und zur einzigartigen Atmosphäre des International Comedy Film Festival beiträgt!

Den Anfang macht am 7. Dezember um 20.30 Uhr Saya Zamuraï (Japan, 2011) das neue Werk vom japanischen Kultregisseur Hitoshi Matsumoto. In der surrealen filmischen Reflexion über das Wesen der Komödie muss ein Samurai binnen 30 Tagen den Sohn seines Herren zum Lachen bringen. Schafft er das nicht, muss er Seppuku, eine Art rituellen Selbstmord durch Ausweidung begehen.

Was Ihr ICoFF antut, wenn es Euch nicht zum Lachen bringt, ist Euch überlassen. Ist aber eher unwahrscheinlich. In diesem Sinne: Kommt vorbei und lacht laut, aus vollem Herzen, Euch schlapp, zu Tode oder Tränen.

Das gesamte Festivalprogramm findet Ihr hier


Vorschau: In der nächsten Woche erfahrt ihr etwas über einen Schauspieler dem nie die Anerkennung zuteil wurde, die er eigentlich verdient hat. Unserem User J!GS4W will das unbedingt ändern.


Dieser Text stammt von unserer Userin ICoFF (Karla Stöhr). Wenn ihr die Moviepilot Speakers’ Corner auch nutzen möchtet, dann werft zuerst einen kurzen Blick auf die Regeln und schickt anschließend euren Text an ines[@]moviepilot.de

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