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Das Erwachen der Kinomacht

11.11.2017 - 09:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Star Wars
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Dieser Artikel ist ein Community-Beitrag, der im Rahmen unseres Schreibwettbewerbs Mein liebster Kinomoment entstanden ist.

Eine Mitternachtspremiere, welche es in sich hat.

Natürlich war ich gehyped, wohl höchstens die größten Skeptiker waren es nicht. Star Wars kam zurück in die Kinos und dieses Mal sollte alles besser werden, mit weniger CGI, mehr Oldschool-Feeling, besseren Charakteren und jeder Menge alter Bekannter. Die Trailer hatte ich unzählige Male gesehen und mir jedes Mal eine Gänsehaut beschert, also beschloss ich mich völlig dem Hype hinzugeben und zum ersten Mal in meinem Leben eine Mitternachtspremiere zu besuchen. Monate vorher kaufte ich Karten für mich und ein paar Freunde und als der Abend kam, waren wir bereit, so dachten wir zumindest.

Als wir jedoch im Kino ankamen, wurde es tatsächlich magisch. Die große Kinokette, die sonst nicht gerade für Individualismus und Atmosphäre bekannt ist, war tatsächlich kaum wiederzuerkennen. Die Macht pulsierte, man konnte es spüren. Zu den Klängen der Kantinaband (nicht nur dieses nervige "spiel den selben Song nochmal") hatte sich die sonst eher kalte und unpersönliche Lobby in eine liebevolle Hommage verwandelt. Zur Begrüßung gab es exotische Weltraumcocktails und die Tischdeko bestand aus Lichtschwertern und Raumschiffen. Da standen wir nun an unserem Stehtischchen, schauten uns um und sogen alles in uns auf.

Viele Fans hatten die Gunst der Stunde genutzt um endlich einmal ihre nerdigen und teilweise vermutlich sehr teuren Star Wars Kostüme und Utensilien tragen zu können. Luke Skywalker mit majestätischem Vollbart gab es ebenso, wie den kriegerischen Kylo Ren und selbst Chewi durfte nicht fehlen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Kopf während des Films ebenfalls getragen wurde. Sie posierten für und mit völlig Fremden für Fotos und erfüllten den Raum mit zusätzlichem Leben.

Noch nie war ich deutlich bevor es überhaupt in den Kinosaal ging schon so elektrisiert und angespannt wie in dieser Nacht. Wir nuckelten an unseren Cocktails, sogen die Atmosphäre in uns auf und redeten wenig. Es gab nichts zu sagen, jeder von uns fühlte es selbst. Heute Nacht würde etwas Außergewöhnliches passieren, das wussten wir einfach. Es passte alles zusammen. Trotzdem stieg die Anspannung immer mehr. Wir schauten immer öfter verstohlen auf unsere Uhren und obwohl die Zeit kaum zu vergehen schien, durften wir schließlich den Kinosaal betreten.

Es ist heutzutage selten in einem ausverkauften Saal zu sitzen, vor allem wenn dieser ein Fassungsvermögen von über 400 Plätzen hat. Es ist jedoch etwas völlig anderes, ob man sich zu Weihnachten mit der Familie einfach eine schöne Zeit bescheren und einen netten Nachmittag erleben will oder ob man spürt, dass alle anderen 400+ Gäste ebenfalls nur wie gebannt darauf warten, dass der Film endlich losgeht. Keine lauten Gespräche, keine Handys, keine dummen Kommentare. Alles, was sonst Kinoerlebnisse schmälert und die Leute stattdessen vor ihre Fernseher treibt war für diese eine Nacht aus dem Kino verbannt. Dafür werden Filme tatsächlich gemacht, das kann kein noch so geiles Heimkinosystem simulieren, denn die Menschenmenge kann auch positive Vibes entstehen lassen. Konzertgänger kennen dies ebenfalls von den erwartungsvollen Minuten, wenn in einer sternenklaren, lauwarmen Nacht tausende Menschen mit einem zusammen darauf warten, dass die Lieblingsband endlich die Bühne betritt.

Dann kam endlich der LucasFilm Schriftzug und mit ihm die bekannte Musik. Es Geschah tatsächlich. Das Gemurmel verebbte Augenblicklich, wir stubbsten uns gegenseitig freudestrahlend an. Vereinzelt gab es glückliche Jauchzer aus irgendwelchen Reihen um uns herum und einige Menschen klatschen sogar. Das Warten hatte ein Ende gefunden, wir waren da, wo wir hinwollten.

Der Film ging los, aber die Macht war längst erwacht.

***

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren. Hier erfährst du alles zum Prozedere des Schreibwettbewerbs und den Preisen. Eine Übersicht aller Texte des Schreibwettbewerbs findest du hier.

Denk daran: Stimme ab für Deutschlands Lieblingskino 2017!

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