Die erfolgreiche Krimi-Serie Castle lief von 2009 bis 2016 – und schockierte langjährige Zuschauer:innen mit einem äußerst zweideutigen Finale. Letzteres war anscheinend das Ergebnis einiger spontaner Entscheidungen der Serienmacher, die Produzent und Drehbuchschreiber Alexi Hawley nachträglich zu erklären versuchte.
Schockierendes Finale von Castle löst bis heute Diskussionen bei Fans aus
Acht Staffeln lang konnten Fans sich an dem charmanten Schlagabtausch zwischen dem vorlauten Schriftsteller Richard Castle (Nathan Fillion) und der scharfzüngigen Polizistin Kate Beckett (Stana Katic) erfreuen, die gemeinsam in New York Kriminalfälle aufklärten.
Nachdem Beckett und Castle sich nach langem Hin und Her endlich gefunden hatten, sah es in Staffel 8 ganz nach Happy End aus. Das sollten die Zuschauer:innen im Serienfinale schließlich auch bekommen. Der Weg dorthin war allerdings ungewiss, wie Alexi Hawley (Schöpfer der heutigen Nathan Fillion-Serie The Rookie) in einem Gespräch mit Looper enthüllte.
Ursprünglich hätte Castle nämlich noch eine 9. Staffel haben sollen. In dieser Staffel wäre es darum gegangen, dass – haltet euch fest – Kate Beckett im Finale der 8. Staffel bei einem Anschlag ums Leben gekommen wäre. Ihr Partner Castle hätte also die fiktive 9. Staffel damit verbracht, den Mörder seiner Frau zu jagen. Ein seltsam düsterer Twist für eine Krimi-Komödie.
Allerdings wusste die Crew von Castle bis zum Schluss nicht, ob sich der Sender ABC für eine Fortsetzung ihrer Serie entscheiden würde. Aus diesem Grund wurde ein Finale gedreht, das beiden, extrem gegenteiligen Optionen gerecht werden würde – und letztendlich aber keinem so richtig.
Somit sieht man in den letzten Szenen von Castle, wie die beiden Hauptfiguren Beckett und Castle in ihrer eigenen Wohnung von Attentätern angegriffen werden und mit letzter Kraft, in ihrem eigenen Blut liegend, die Hand des jeweils anderen halten.
Kurz darauf gibt es aber einen Cut und wir erleben das Duo – inklusive Familienzuwachs – strahlend und gesund in der letzten Einstellung. Verwirrender hätte das Finale wohl kaum inszeniert werden können.
Entsprechend genervt reagieren Fans, beispielsweise bei Reddit , bis heute auf das nervenaufreibende Gefühlschaos, das die finale Folge abverlangt. So urteilte ein Fan erst vor knapp neun Monaten:
Fairerweise muss man sagen, dass es schwer ist, jemanden zu finden, der das Serienfinale nicht für absoluten Müll hält.
Eine andere Person kritisiert eine aufgewärmte Storyline:
Die wenigen positiven Aspekte von Staffel 8 waren in erster Linie einige der Episoden mit den Fällen der Woche, aber alles, was mit der wiederbelebten Saga um den Mord an Becketts Mutter und Locksat zu tun hatte, war einfach das Schlimmste.
Dabei war besagter Fan mit seiner Sichtweise nicht alleine, wie der nachfolgende Kommentar eindeutig zeigt:
Der einzige Grund, warum ich [Staffel 8] auf DVD habe, ist, dass ich die Serie vervollständigen musste, aber sie ist immer noch in Plastik eingewickelt, um nie gesehen zu werden.
Nach acht Jahren des Mitfieberns fühlten sich viele Fans betrogen. Nicht nur vom Finale – die 8. Staffel an sich war keine Meisterleistung.
Massive Umbrüche hinter den Kulissen waren verantwortlich
Die Ungewissheit hinsichtlich einer weiteren Staffel dürfte der Hauptgrund gewesen sein, warum Castle ein so merkwürdiges Ende erhalten hat. Andere Faktoren haben aber wahrscheinlich ebenso eine Rolle gespielt.
So verließ der ursprüngliche Serienmacher Andrew Marlow die Serie nach Staffel 6, was eine tonale Veränderung zur Folge hatte. Außerdem wurde bekannt, das Beckett-Darstellerin Stana Katic gefeuert wurde – und somit ihre Rolle in einer möglichen 9. Staffel ohnehin nicht mehr hätte spielen können.
Viele dieser Entscheidungen wurden den Fans nicht näher erklärt und bleiben somit weiterhin offen. Für viele Zuschauer:innen dürfte es im Nachhinein aber eine Erleichterung sein, dass die geplante 9. Staffel niemals umgesetzt wurde und Castle und Beckett nach acht langen Staffeln trotz des seltsamen Endes in eine gemeinsame Zukunft starten durften.