Ich bin also einer der Neuen. Neu in Berlin und neu bei den Piloten. Für die kommenden drei Monate ist dieses Büro und diese Redaktion Teil meines Lebens... Super! Nun muss meine nähere Umgebung nicht mehr meine Meinungen, Theorien und Diskussionen ertragen: Ab heute zählt das zur Arbeit. Mein Hobby wird zum Beruf.
Nun könnte ich schreiben, welches einprägsame Ereignis mich dazu bewogen hat, mit Filmen arbeiten zu wollen. Aber selten ist die Realität so spannend wie der Film. Insofern ist meine "Story" auch nicht außergewöhnlich. Es ist keine Geschichte, wie ich mit meinem Vater im zarten Kindesalter König der Löwen im Kino gesehen habe und mich danach immer heimlich in das kleine Lokalkino der Stadt eingeschlichen habe, bis mich der Besitzer erwischte und zur Strafe die Filmrollen in den Projektionsraum schleppen ließ. Nein, ganz so romantisch sind meine ersten Erinnerungen zum Film nicht. Diese gehen auf meinen Onkel zurück. Wahrscheinlich haben sich diese Erinnerungen auch nur deswegen eingeprägt, weil sie kein einmaliges Ereignis waren: Wenn er mich und meine Schwester babysitten sollte, kamen (zumindest gefühlt) für ihn nur drei Dinge in Frage: Eine dreistündige Beatles-Dokumentation, Yellow Submarine oder Charlie Chaplin-Filme. Auch sonst ist man als Kind wohl durch das geprägt, was einem von den Eltern mitgegeben wird. Und am einprägsamsten war für mich Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert, welches mich zum Fan von Sci-Fi und Mystery in einem gemacht hat und auch heute noch zu einer meinen absoluten Lieblingsserien zählt. Auch wenn die Effekte zugegebenermaßen schlecht gealtert sind, kann die Crew der Enterprise immer noch mit spannenden Abenteuern punkten.
Natürlich ist es nicht bei dieser Auswahl geblieben. Im Laufe der Zeit habe ich verschiedene Filme gesehen und kann mich nicht auf ein oder zwei Genres festlegen. Dafür ist Film eben zu vielfältig. Jeder Film steht für sich und so versuche ich Filme auch zu sehen: Ohne Vorurteile, ohne Vorwissen, sich einfach überraschen lassen. Und sich dann ein eigenes Urteil davon machen. Es gibt aber Anhaltspunkte. Wenn ich gefragt werde, welche Filme ich gerne sehe, sage ich dann meistens: Horror, Sci-Fi und Mystery, Romanzen und Komödien eher weniger. Aber selbst da gibt es Ausnahmen. Solange ein Film überzeugen kann, ist das Genre nicht so wichtig. Frische Impulse sind viel wichtiger, weswegen ich der Sequel-, Prequel- und Rebootflut eher kritisch gegenüberstehe.
Die stetig wachsende Liebe zum Film hat mich schließlich auch bewogen, Filmwissenschaften als Nebenfach zu studieren. Dort sind Arbeitsweise und Themen sehr theoretisch, was seine eigenen Vorzüge hat. Nach drei Jahren jedoch wird es, denke ich, Zeit praktisch zu arbeiten und euch da draußen mit News und Artikeln zu versorgen.
Ich freue mich darauf, zumindest drei Monate lang mein Hobby zum Beruf machen zu können. Ich kann darüber schreiben, was mich sowieso beschäftigt. Wie gesagt: Super.
Zum Schluss noch eines meiner Lieblingszitate aus Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben, einem der besten Filme aller Zeiten (keine Widerworte!): "Gentlemen, you can't fight in here, this is the war room!"