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Der Zugezogene.

29.05.2015 - 23:56 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
DI (Alec) Hardy
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DI (Alec) Hardy
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Broadchurch. Die gemütliche, kleine Stadt, in der jeder jeden kennt. Und dann kommt er. Ihn kennt man nicht. Wer ist DI Alec Hardy? Was macht er hier und warum ist er ausgerechnet nach Broadchurch gezogen?

Eine gemütliche Kleinstadt. Graue Tage, lange Nächte mit vielen Geschehnissen, alles durchwoben von der leisen, aber eindrücklichen Musik. Irgendwo am Meer, Strand, Wellen und Wind und die zeitweise scheinende Sonne machen daraus einen netten Ferienort. Die Landschaft ist eindrücklich, gewaltig, wild. Bis auf die Touristen kennt hier jeder jeden. Man hat zusammen gefeiert, getrauert, gelebt und das seit mehreren Generationen. Man grüßt sich auf der Straße, bleibt für einen Plausch stehen und tauscht die örtlichen Neuigkeiten aus. Der Schulbasar, die gestiegenen Benzinkosten. Und natürlich der Neue.

Nur er fällt auf. Er passt einfach nicht in das idyllische Örtchen. Ein Zugezogener! Man kennt seine Familie nicht, seine Eltern, seine Großeltern sind nicht mit den Großeltern der Anderen in die selbe Schule gegangen. Wer ist das? Alec Hardy. Ein passender Name für einen Polizisten, aber das normale „du“ und der Vorname sind ihm nicht recht. Also bleibt es bei „DI Hardy“. Man kennt sich aber doch und wenn man zusammen arbeitet... Warum ist er hier? Er wurde wohl versetzt. Genau, die Stelle von der Ellie Miller hat er bekommen. Sie hätte es wirklich verdient, da kommt man einfach aus dem Urlaub zurück und auf einmal ist da jemand Neues, Fremdes. Und Ellie hat erzählt, der wäre noch nicht einmal freundlich. Anweisungen, Stress, hohe Ansprüche. Der hält sich wohl für was besseres, hier alle herumzukommandieren!

Man verabschiedet sich wieder und geht seiner Wege.


Aber wer ist jetzt dieser DI Hardy?

Der Neue. Der Zugezogene. Hardy wollte einen Neuanfang. Noch immer verfolgt von seinem letzten Fall in Sandbrook, wollte er endlich rauskommen, das Alte hinter ihm lassen. Wenn das so einfäch wäre.

Er fällt schon auf, wenn er spricht: der raue schottische Dialekt passt nicht zu dem gemütlichen Englisch der Einheimischen. Er versteht nichts von ihren Traditionen, ungeschriebenen Regeln und Gewohnheiten, gibt sich aber auch keine Mühe damit. Er ist da, um den Job zu machen. Ernsthaft, erfolgsorientiert und bereit, alles zu geben. Andere Menschen liegen ihm nicht. Nicht, dass er niemanden mag, Menschen sind einfach nicht sein Fall. Ungelenk findet er sich in seiner neuen Umgebung und neuen Position zurecht und eckt dabei überall an. Das Essen, die Gegend, die Gemeinschaft. Ellie, gezwungenermaßen, versucht wenigstens, mit ihm zu arbeiten. Sie lädt ihn zum Essen ein, unterstützt ihn, verbringt Zeit mit ihm. Trotzdem öffnet er sich nicht, bringt ihr zwar Blumen, Pralinen und Wein mit, bleibt aber ungelenk, unsicher. Zeitweise triefend von Ungeduld, Sarkasmus und Ironie, alle beide. Sie hat es nicht leicht. Er aber auch nicht. Irgendwas ist in Sandbrook passiert, irgendwas passiert immer noch mit ihm. Er ist ein Einzelgänger geworden, vertraut niemandem an, was passiert ist. Er fühlt sich schuldig, hilflos, ohnmächtig. Ein Mädchen ist gestorben und er trägt die Schuld, dass der Mörder nicht verhaftet werden konnte. Versetzung. Scheidung. Umzug. Und dann wäre da noch die Sache mit seinem Herz. Hardy lebt für seinen Job, hundertprozentig und bis tief in die Nacht, eine Diagnose wäre das Ende. Also macht er zu, bleibt er für sich in seinem Hotel, ein Fremder zwischen Altvertrauten, und lässt die anderen spekulieren. Über ihn. Über seine Vergangenheit. Über seine Zukunft in Broadchurch.



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