Regisseur Alexander Adolph mag das Gesetzwidrige. Schon seine Dokumentation Die Hochstapler beschäftigt sich mit den kriminellen Energien einiger Menschen. Nun hat er seinen ersten Spielfilm gedreht und auch hier geht es um dasselbe Thema. So glücklich war ich noch nie erzählt folgende Geschichte: Der Flirt mit der Kundin einer Boutique wird dem Betrüger Frank (Devid Striesow) zum Verhängnis: Er wird gefasst und muss hinter Gitter. Nach seiner Entlassung kommt er bei seinem Bruder (Jörg Schüttauf) unter. Durch dessen rechtschaffene Art wird er angespornt, sein Geld zur Abwechslung auf ehrliche Weise zu verdienen. Doch dann trifft er Tanja (Nadja Uhl) wieder, die Frau aus der Boutique. Für sie würde er alles tun. Dass sie als Prostituierte arbeitet, hält ihn nicht davon ab, sich in sie zu verlieben. Um sie aus dem Rotlichtmilieu zu befreien, verfällt er wieder seiner Sucht, mit wechselnden Identitäten zu spielen – doch je mehr er retten will, desto mehr verstrickt er sich in allerlei Betrügereien…
Fast würde es sich der Film laut Jan Schulz-Ojala im Tagesspiegel in den Klischees gefährlich gemütlich machen. “Auch die Hure mit dem großen Herzen und der Gauner mit dem kleinen Glück: Sie wären Klischee, wenn da nicht die immer bezaubernde Nadja Uhl und der in dieser Rolle besonders grandiose Devid Striesow wären. Sie machen, dass man diesen verlorenen Schauspielerchen des Lebens gerne zusieht, bis zum süßbitteren Ende.” Der Film preist die Wahrhaftigkeit.
Auch Margret Köhler auf br-online lobt die Hauptdarsteller. Sie “verkörpern die zwei in sich verlorenen Außenseiter und ihren Hunger nach Leben mit fast beängstigender Intensität, überzeugend auch Jörg Schüttauf als naives Bruderherz. Striesows charmanter Gauner wirkt so echt, dass man ihm alles abkaufen würde ohne einen Hauch von Misstrauen. Ein Bernard L. Madoff im Taschenformat. Fein austariert bei diesem tragikomischen Abenteuer eines Betrügers ist die Balance zwischen Komik, Tragik und Groteske, die am Ende in einen kurzen Moment geborgten Glücks mündet.”"
Laut Gary Rohweder von pogrammkino gelingt dem Regisseur “spielerisch die Balance zwischen bewegender Tragik und unterhaltsamer Komik. Eine Geschichte, die die Hauptfigur Frank als sympathischen und engagierten Menschen zeigt, der vor positiver Energie nur so strotzt und gleichermaßen als bedauernswerten Scharlatan entlarvt, der sich stets sein eigenes Grab schaufelt. Nicht zuletzt einem Devid Striesow sei es gedankt, dass er in seiner Darstellung des Trickbetrügers eben diese Gradwanderung durchweg überzeugend transportiert. An seiner Seite überzeugt Nadja Uhl als Verkörperung der Hoffnung auf ein besseres Leben, welches man dem außergewöhnlichen Paar bis zum Ende des Films von Herzen wünscht.”
Der Film ist hab heute in den Kinos zu sehen.