Kaum ein Thema ist besser geeignet, um das Herz zu erweichen als Tiere. Wer kann schon ernsthaft einem treuen Pudelmischling oder einem knuffigen Kätzchen mit großen Augen widerstehen. Wenn die lieben Vierbeiner dann auch noch sprechen können, Witze reißen und knifflige Kriminalfälle lösen, dann ist das zwar höchst unrealistisch, beim Kinozuschauer jedoch äußerst gerne gesehen. Wir haben die Filmgeschichte durchkämmt und sieben tierische Helden rausgesucht, die das Genre stellvertretend für ihre Artgenossen geprägt haben.
7. Das sabbernde Ungetüm
Familie Varnick liest eines Tages ein herrenloses Bernhardinerwelpen auf und beschließt, es zu behalten. Anfangs ist der tapsige Vierbeiner mit einer Schwäche für Beethovens 5. Sinfonie auch noch ganz putzig. Doch nach und nach wächst der Kläffer zu einem 90 Kilogramm schweren, sabbernden Chaoten heran, der das Leben der Familie gehörig auf den Kopf stellt. Die Kritiker damals wussten die simple Idee des Films zu würdigen. So heißt es beispielsweise im Lexikon des internationalen Films über Ein Hund namens Beethoven: „Anspruchslose Familienunterhaltung ohne Ecken und Kanten, die sich ganz auf ihren tierischen ‚Knuddel-Star‘ verläßt, ohne die geringste gedankliche und gestalterische Anstrengung zu unternehmen.“ Die Produzenten hatten dennoch kein Erbarmen und schenkten der Welt noch vier Fortsetzungen. Da Beethoven aber außer Sabbern nicht viel drauf hat, landet er in unserer Top7-Liste zu Recht auf dem letzten Platz.
6. Schwein gehabt
Als der australische Familienfilm Ein Schweinchen namens Babe 1995 in die deutschen Kinos kam, hätten viele das kleine Ferkel sicherlich lieber mit einem Apfel im Mund über einer Flamme brutzeln gesehen. Doch die Geschichte vom Schweinchen, das nicht wie seine Eltern auf der Schlachtbank enden will und sich stattdessen als Schäferhund versucht, fanden damals auch viele Fleischesser putzig. Die Fortsetzung Schweinchen Babe in der großen Stadt sowie die deutsche Konkurrenz Rennschwein Rudi Rüssel konnten es schon nicht mehr mit dem Charme des Originals aufnehmen.
5. Man ruft nur Flipper, Flipper, gleich wird er kommen…
Der Titelsong zum Delphinabenteuer Flipper ist Nostalgik pur, das weckt Kindheitserinnerungen. 1963 erschien der erste Film mit dem cleveren Tümmler, der zusammen mit den beiden Brüdern Sandy und Bud Ricks die Küste von Florida unsicher machte und reihenweise gefährliche Abenteuer bestand. Flipper konnte zwar weder sprechen noch verfügte er über irgendwelche Superkräfte, trotzdem avancierte er auf Anhieb zum Liebling ganzer Generationen. Heute kann Flipper auf insgesamt drei Kinofilme und zwei Serien zurückblicken. In der Neuauflage der alten Serie „stand“ er zwischen 1995 und 2000 sogar mit Jessica Alba vor der Kamera.
4. Der Traum aller kleinen Mädchen
Black Beauty ist der Senior in unserer Top7 Liste. 1877 veröffentlichte die englische Autorin Anna Sewell den Roman Black Beauty – Autobiographie eines Pferdes. Wahrscheinlich hatte die gute Dame nicht den blassesten Schimmer davon, was sie mit ihrer Geschichte Generationen von Eltern antat. Jedes Mädchen, das die Black Beauty Serien, Bücher oder Filme kennenlernte, wollte nämlich daraufhin unter allen Umständen ein eigenes Pferd haben. Und gegen die vielen Tränen der lieben Tochter halfen auch keine vernünftigen Argumente von Mama und Papa. Der schwarze Hengst bekam unter anderem zwei Stummfilme, eine Serie und 1971 sogar einen deutschen Kinofilm mit Uschi Glas in der Hauptrolle. Wenn das keine Ehre ist.
3. Der Ruf der Freiheit
Wer kennt nicht die Szene, in der Orca Willy mit einem großen Satz über den Jungen Jesse ins offene Meer springt und dann in die Freiheit schwimmt. Auch wenn Freundschaften zwischen Teenagers und Killerwalen wohl eher die Ausnahme sind, gelang Simon Wincer 1993 mit dem Familienfilm Free Willy – Ruf der Freiheit sein bislang größter Erfolg. Tragische Randnotiz: Die Tierschutzorganisation Free Willy Keiko Foundation sammelte Spendengelder, um dem Filmwal nach dem dritten Teil die Freiheit zu schenken. Keiko war das Leben in Freiheit aber nicht gewohnt und starb wenige Monate später vor der norwegischen Küste an einer Lungenentzündung.
2. Wir werden ein größeres Boot brauchen
Nach all den knuffigen Kuschelhelden wartet auf Platz zwei endlich mal ein richtig fieser, schlechtgelaunter Protagonist: Der weiße Hai. Seine Heldentat besteht darin, uns einen der besten Horrorthriller der Kinogeschichte beschert zu haben. Und das ist schließlich auch eine Leistung, die wir hier nicht außer acht lassen dürfen. Der weiße Hai ist kein Freund großer Worte, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Denn was Der weiße Hai will, dürfte jedem Badegast schnell klar sein: Fressen. Eine simple Motivation, die aber hunderte Millionen Kino- und Fernsehzuschauer weltweit das Fürchten lehrte. Steven Spielberg setzte 1975 mit Jaws (Originaltitel) einen Meilenstein im Genre und gewann dafür drei Oscars. Einziger Wermutstropfen: Für unseren tierischen Helden geht die Geschichte schlecht aus.
1. Vor langer, langer Zeit
Sie ist der Prototyp aller Leinwandhunde und steht deshalb vollkommen verdient auf Platz eins: Der Collie Lassie. Egal, ob Ein Hund namens Beethoven, Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft oder Kommissar Rex, ohne das Original wären sie nicht die Hunde, die wir kennen und lieben gelernt haben. Heimweh war 1943 der Film, mit dem der Vierbeiner seinen Siegeszug um die Welt startete. Insgesamt folgten noch neun weitere Filme und fünf Serien. Auch Marmaduke wird sich mit dem Traumhaustier aller Kinder messen müssen. Und ob die pupertierende dänische Bulldogge diesem Vergleich standhalten kann?
Welche sind Eure größten tierischen Helden? Wer fehlt in unserer Liste?