Doctor Strange – Chirurg und Zauberer

27.10.2016 - 15:45 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Nie um einen Spruch verlegen: Doctor Strange
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Nie um einen Spruch verlegen: Doctor Strange
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Während es andere Superhelden mit verrückten Wissenschaftlern, wildgewordenen Robotern und sendungsbewussten Mutanten aufnehmen müssen, ist bei Doctor Strange alles eine Nummer größer, denn er ist der magische Beschützer der gesamten Erde.

Wir haben diesen Text im Rahmen der Reihe Kommende Superhelden ursprünglich am 03.11.2014 veröffentlicht. Zum Kinostart von Doctor Strange zaubern wir ihn für alle Interessierten an der Comic-Version des Sorcerer Supreme noch einmal hervor.

In den nächsten Jahren stehen uns die Kinodebüts zahlreicher Superhelden bevor, die wie geschaffen dafür sind, sich ein wenig abseits der inzwischen recht gut ausgetretenen Pfade zu bewegen. Während wir uns letzte Woche mit Ant-Man einem Helden widmeten, der durch seine Winzgröße auch den kleinsten Details volle Aufmerksamkeit schenken musste, ist unser heutiger Held vor allen Dingen mit dem großen Ganzen befasst, denn Doctor Strange obliegt es, die Menschheit vor mystischen Bedrohungen aus anderen Dimensionen zu beschützen.

Vom Chirurg zum Zauberer

Bevor er zum Zauberer – später sogar zum Sorcerer Supreme – wird, ist der von Steve Ditko für Marvel Comics erfundene Dr. Stephen Vincent Strange allerdings nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse. Denn wie die Leser einige Ausgaben nach seinem Debüt, Dr. Strange Master of Black Magic, in Strange Tales Nummer 110 von 1963 erfahren, ist Dr. Strange zwar ein brillanter Neurochirurg, sein eigentliches Interesse gilt aber nicht dem Wohl seiner Patienten, sondern dem Ruhm und Reichtum, den er durch seine Fähigkeiten erlangte.

Bei einem Autounfall wird Dr. Strange jedoch derart schwerwiegend verletzt, dass er seine Chirurgen-Karriere unmöglich fortsetzen kann, denn fortan zittern seine Hände unkontrollierbar. Mit einer Lehrtätigkeit will er sich aber nicht zufriedengeben, und so macht sich Dr. Strange zunehmend verzweifelter auf die Suche nach einer Heilung, die er jedoch nirgendwo finden kann, schon gar nicht im Reich der Schulmedizin.

Eines Tages erfährt Dr. Strange, nun obdachlos, jedoch von einem Einsiedler namens The Ancient One, der in Tibet im Himalaya hausen und über magische Mittel verfügen soll, durch die er Strange heilen könne. Zwar stöbert Dr. Strange den Alten schließlich auf, dieser weigert sich jedoch zunächst, ihm zu helfen, denn der gute Doktor scheint ihm charakterlich ungeeignet. Erst, als Dr. Strange den Ancient One vor einem Mordanschlag durch dessen Schüler Baron Mordo rettet, willigt er ein, Strange in die Geheimnisse der Magie einzuweihen. Beim Alten handelt es sich nämlich tatsächlich um den Obersten Zauberer der Erde, der es zudem bereits vorausgesehen hatte, dass Dr. Strange ihn einst beerben wird. Mit Baron Mordo hat sich Strange allerdings wiederum auch einen Feind fürs Leben gemacht.

Rausch ohne Drogen

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung zum Zauberer kehrt Dr. Strange, auch charakterlich gereift, nach New York zurück, wo er sich in einem Gebäude namens Sanctum Sanctorum im Greenwich Village niederlässt, gemeinsam mit seinem neuen Diener Wong. Fortan ist Strange offiziell als mystischer Berater tätig, tatsächlich ist er jedoch der vorrangige Beschützer der Erde vor mystischen und magischen Bedrohungen.

Das Greenwich Village ist dabei nicht nur im Marvel-Universum ein ganz besonderes Fleckchen, sondern auch in der echten Welt, entstanden hier doch sowohl die Beat-Generation als auch die ihr folgende Gegenkultur-Bewegung. Beide waren dem Genuss bewusstseinserweiternder Mittel nicht abgeneigt, und so waren die Geschichten um Dr. Strange dann auch bei College-Studenten äußerst beliebt. Diese zeigten sich von den außerweltlichen Dimensionen, in denen Dr. Strange viele seiner Abenteuer erlebt, außerordentlich beeindruckt: Steve Ditkos surrealistisch-farbenfrohe Zeichnungen verliehen den Handlungsorten einen halluzinogenen Anstrich, der sie nicht nur von den Abenteuern anderer Superhelden abhob, sondern der vielen Studenten auch durch ihre Drogen-Experimente nicht fremd war.

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