Die Story von John Wick war so simpel wie charmant. Russische Gangster töten den Hund eines zurückgezogen lebenden Witwers und lösen damit einen blutigen Rachesturm aus, der ein ganzes Mafiaimperium erschüttert. Gerade dieser handlungstechnische Minimalismus - das vermeintliche Sandkorn, das eine bleispuckende, alles verschlingende Lawine ins Rollen bringt - in Verbindung mit der schnörkellos inszenierten, harten Action und einem finsteren Keanu Reeves als ehemaligen Killer, machten den Rachethriller John Wick so reizvoll und 2014 zum Überraschungshit. Die investierten 20 Millionen Dollar an Produktionskosten brachten dem Studio weltweit über 88 Million Dollar an den Kinokassen ein. Kein Wunder also, dass rund drei Jahre später, mit John Wick: Kapitel 2, der wortkarge Titelheld ein weiteres Mal aus dem Ruhestand des Killerdaseins zurückgeholt wurde.
Auch nach den Ereignissen des Vorgängers schafft es John Wick (Keanu Reeves) nicht, sich seinem früherem Leben als Auftragsmörder zu entziehen. Winston (Ian McShane), ein Bekannter aus vergangenen Tagen und mittlerweile Anführer des Profikiller-Verbundes Continental, fordert die Erfüllung einer alten Schuld. Ein letzter Auftag, dann erst kann John dieser gewalttätigen Welt und diesem Abschnitt seines Lebens endgültig den Rücken zukehren. Nur widerwillig stimmt er zu und reist nach Rom, um für den skrupellosen Santino D'Antonio (Riccardo Scamarcio) seine Schwester Gianna (Claudia Gerini) zu töten. Was als Routineauftrag beginnt, stellt sich schnell als tödliche Falle heraus. Denn bald machen nicht nur Giannas Leibwächter, sondern auch eine Flut von Auftragskillern Jagd auf John, der all seine Fähigkeiten aufbieten muss, um zu überleben.
Chad Stahelskis John Wick: Kapitel 2 bietet genau das, was schon den Vorgänger so beliebt gemacht hat: Perfekt choreographierte und in Szene gesetzte Action in einem Setting, das so düster, unnachgiebig und gnadenlos wie seine Hauptfigur ist. Im Vergleich zum ersten Teil sind die zahlreichen Scharmützel und Schießerein sogar noch härter, stylischer und unmittelbarer geworden, was ihnen eine gewisse Eleganz verleiht. Dadurch gewinnen die rasanten Kämpfe und blutigen Gewaltexzesse geradezu Kunstcharakter. Nur die Grundmotivation des Helden erscheint hier im zweiten Teil etwas weniger nachvollziehbar.
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Erwähnt werden sollte auch die hochwertige Besetzung. Keanu Reeves überzeugt als wortkarger Profikiller, der sich so elegant wie angestrengt keuchend durch die Gegnermassen schießt und in diesem Film wieder erstmals seit der Matrix-Reihe zusammen mit Laurence Fishburne vor der Kamera zu sehen ist. In der Nebenrolle des Profikillerbosses Winston zeigt sich Ian McShane, der derzeit mit der Götterserie American Gods große Erfolge feiert. Wer also den Vorgänger mochte, sollte auch von John Wick: Kapitel 2 bestens unterhalten sein. Den Actionthriller gibt es ab heute, dem 27.06.2017 auf DVD und Blu-ray.
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