Das Drama Ein Prophet erzählt von dem 19jährigen Malik, einem Franzosen arabischer Abstammung, der für sechs Jahre unter härtesten Bedingungen ins Gefängnis muss. Das Gefängnis, in dem er landet, wird von einer korsischen Mafiagruppe kontrolliert, deren Anführer von ihm verlangt, seinen Zellennachbar zu töten, um so den Schutz der Organisation zu bekommen. Malik gewinnt immer mehr die Gunst der Mafia und wird vom unscheinbaren Jugendlichen zum einflussreichen Kriminellen. Ein Prophet war in diesem Jahr für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert. Die Kritiker sind von den Gefängnis-Drama größtenteils begeistert:
Zoran Gojic vom Bayrischen Rundfunk nennt Ein Prophet ein „wuchtiges Meisterwerk“. Mit seinen „surrealen Einschüben, gewagten Handlungssprüngen und betörenden visuellen Experimenten“ sei der Film „eine Herausforderung für den Zuschauer“, die sich aber lohne: Der Film vermeide „jegliche Form von Gangsterromantik“ und sei, wenn auch ein „fordernder Film“, insgesamt „ein großer Wurf“.
Für Ulrich Kriest vom Film-Dienst ist Ein Prophet eine „meisterhafte Studie“ und „so etwas wie ein Erziehungsroman der anderen Art“. Die Inszenierung der Geschichte gelinge dem Regisseur Jacques Audiard „in der Nachfolge des Genre-Meisters Jean-Pierre Melville ohne viele Worte oder Erklärungen, allein durch die physische Präsenz seiner Darsteller innerhalb einer prägnant inszenierten Topografie“.
Auch Thomas Huniker von film-sprung.ch ist von Ein Prophet beeindruckt. Er sieht ein „eindrückliches, sorgfältig beobachtetes Drama“ und „eine intensive Lehrstunde über die Verteilung und Verwaltung von Macht in einer geschlossenen Gesellschaft“. Auch für Hauptdarsteller Tahar Rahim findet er lobende Worte: Er verkörpere die Hauptfigur überragend, „hin- und hergerissen zwischen seiner Herkunft und der Aussicht auf Verbesserung seiner Position“.
Für Lukas Foerster von critic.de ist der Film „eine interessante Fortsetzung“ des „ausgezeichneten Werkes“ von Regisseur Jacques Audiard. Er entwickle „aus dem Gefängnis heraus einen klassischen Gangsterfilm“ der „episch-quasimythologischen Sorte, wie ihn schon ziemlich lange niemand mehr zu drehen wagte“. Zwar sieht er einige Schwächen, wie die Darstellung des Gangsterbosses Luciani, der „das Pathos, das Jacques Audiard seinem [ihm] insbesondere in den Momenten des Niedergangs zugesteht“ nicht verdient habe. Dennoch beurteilt er Ein Prophet insgesamt äußerst positiv und sieht in Tahar Rahim „eine der größten Schauspielerentdeckungen des Kinojahres“.
Ein Prophet startet heute in den deutschen Kinos. Hier seht ihr den deutschen Trailer zum Film:
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