Heute ist Daniel Brühl im Filmbusiness angekommen. Auch in großen internationalen Produktionen wirkt er mit und ist zum Beispiel im Moment mit Die Gräfin im Kino zu sehen. Wer heute die gemütliche Couch nicht verlassen, aber dennoch einen Film mit Daniel Brühl sehen möchte, der sieht heute Abend um 23.40 Uhr auf BR mit Elefantenherz einen seiner frühen Filme.
In Elefantenherz geht es um Marko Stemper. Der hat es nicht leicht. Mit seiner Familie lebt er in einer Hochhaussiedlung am Rande von Duisburg, der Vater ist Alkoholiker, tyrannisiert mit seinen Exzessen Mutter und Schwester. Anerkennung findet Marko nur im Boxsport, seiner großen Leidenschaft. Sein Manko: Marko ist kein Techniker, seine Gegner prügelt er im Ring schlichtweg nieder. Eines Tages bietet ihm Gerd Hermsbach, eine lokale Halbweltgröße, die Profikarriere an. Marko sieht darin seine Chance, dem familiären Elend zu entkommen und endlich auf eigenen Beinen zu stehen. Trotz Niederlagen versucht er, seinen eigenen Weg zu finden und erfährt die Wahrheit über ein lange gehütetes Geheimnis.
Recht einhellig bescheinigt die Kritik Daniel Brühl eine überzeugende schauspielerische Leistung, auch wenn der Film als Ganzes nicht wirklich vom Hocker hauen mag:
Für DIE ZEIT schreibt beispielsweise Jan Distelmeyer: „Mit seinem Spielfilmdebüt erzählt Züli Aladag eine Geschichte um Verantwortung, Freundschaft und den schwierigen Weg zu sich selbst. Mit intensiven Bildern erzählt er eine Coming-of-Age-Geschichte und zeigt ein authentisches Boxermilieu – weit weg vom glamourösen Klitschko-Klischee.“
„Elefantenherz hat verstanden, dass die Stärke eines Boxerdramas in der Übernahme der Bedingungen des Rings besteht, und nutzt diesen Rahmen auf wunderbare Weise“, meint Günter H. Jekubzik auf filmtabs.de. „Züli Aladags Film meistert die große Herausforderung dieses Genres, die eben darin besteht, ein Gleichgewicht herzustellen zwischen der ökonomischen Strenge des Erzählens […] und der daran gekoppelten existenziellen Bedeutung, die den Boxerfilm zum männlichen Melodrama macht.“
„Leider können auch die fähigen Schauspieler nicht über die unausgegorene Story hinwegtäuschen. Daniel Brühl und Jochen Nickel zeigen derart extreme Wut aufeinander, dass es bei den Dreharbeiten zu echten Tränen gekommen sein soll. Und schmieriger als der “Ruhrgebietspate” Zapatka kann man wohl nicht wirken. Auch die Atmosphäre ist durchaus treffend und beklemmend inszeniert. Doch trotz wirklich überzeugender Leistungen geht an diesem Film nichts über ein Fernsehspiel der Öffentlich-Rechtlichen hinaus“, resümiert V. Kampschulte für filmszene.de.Elefantenherz läuft heute Abend um 23.40 Uhr im BR.
Was sonst noch so läuft, seht ihr in unserem Fernsehprogramm.
Und wer sich noch unentschlossen fühlt, dem hilft vielleicht der Trailer: