Es wird Zeit, dass Jason Statham wieder Jason Statham-Filme dreht

22.08.2018 - 15:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Crank 2: High VoltageUniversum
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Jason Statham läutet mit Meg sein Comeback ein. Warum die Welt gerade jetzt einen Actionstar wie ihn bestens gebrauchen kann, erfahrt ihr hier.

Jason Statham ist der Hammer: Trotz imponierender Physis hat der Brite nämlich genau den Every-Man-Charme, der seinen Kollegen aus Fast & Furious und den Expendables-Filmen immer häufiger abgeht. Der ehemalige Wasserspringer hat, wie viele anderen Actionstars auch, eine Karriere daraus gemacht, kernige Sprüche zu klopfen und feste zuzuhauen. Im direkten Vergleich ist er sogar meist etwas schroffer und haut etwas doller zu als der Rest. Trotzdem zeichnet er sich nicht durch eine Aura der Unbesiegbarkeit aus, wie beispielsweise sein Kollege Dwayne Johnson, sondern durch das genaue Gegenteil.

Selbst in over-the-top-Actionfeuerwerken wie den Crank-Filmen wirkt seine Figur eher deswegen so hart, weil sie den ganzen Film über als Punching-Bag missbraucht wird und nicht, weil sie unantastbar über den Dingen steht. Wer sinnlose Gewalt und politisch inkorrekten, an Menschenfeindlichkeit grenzenden Humor verträgt, sollte sich Crank und den glorreichen Nachfolger Crank 2: High Voltage übrigens unbedingt zu Gemüte führen, um einen Eindruck davon zu bekommen, welche manische Energie Statham als Performer mitbringen kann, wenn er denn will. Sein Chev Chelios sondert in einer Szene schon so viel Testosteron ab, dass die Leinwand mieft - wer beide Filme direkt hintereinander sieht, braucht danach wahrscheinlich eine Stresskur.

Jason Statham ist härter als der Rest

Dass Statham so viel tougher rüberkommt als die Konkurrenz, liegt auch daran, dass seine Marke anders als die von Vin Diesel oder The Rock nicht zwangsweise familienfreundlich ist. Der Englischste im Bunde der kloppenden Glatzköpfe darf in seinen Filmen mit härteren Bandagen kämpfen und auch mal ordentlich einstecken, weil sich diese vorwiegend an ein erwachsenes Publikum richten. Dieser Umstand ist Statham bewusst und er legt durchaus Wert darauf, sein Image als klassischer, blutender und fluchender Actionheld aufrechtzuerhalten. Auch auf Kosten seines Arbeitgebers, wenn es sein muss: Als er den Haifilm Meg in seiner letztendlich veröffentlichten Fassung betrachtete, äußerte er sich in Interviews offen negativ über die Entscheidung des Studios, den Film um seine gewalttätigeren Szenen zu kürzen, um ein größeres, an Filme aus der Dwayne-Johnson-Fabrik gewöhntes Publikum zu erreichen. Nicht gerade ein PR-Geniestreich, aber zumindest entwaffnend ehrlich.

Schon bevor er zum wortkargen Actionhelden wurde, trat Statham bevorzugt in Filmen mit rauerer Gangart auf. Zu Beginn seiner Schauspielkarriere spielte er vor allem gewiefte Gangster für Guy Ritchie, der ihn aufgrund seiner Vergangenheit als Straßenbetrüger in den schwarzhumorigen Krimikomödien Bube, Dame, König, grAS und Snatch besetzte. Erst mit seinem internationalen Durchbruch als Transporter in der von Luc Besson produzierten Actionreihe etablierte er sich als Leading-Man und Mainstream-Talent.

Statham und The Rock - Das Gipfeltreffen steht bevor

Mit seiner Rolle als Deckard Shaw in den Fast and Furious-Filmen hat Statham einen der heißesten Gigs gelandet, die ein Actionstar derzeit landen kann. Die Reihe um Vin Diesel, Michelle Rodriguez und Konsorten wird zwar außerhalb von Fitnessstudios nicht wirklich als hohe Kunst angesehen, schafft es aber, jedem Performer eine Plattform zu geben und seine individuellen Stärken herauszustellen. Statham, der bisher zwar Teil des Ensembles war, aber als Gegenspieler nicht wirklich im Mittelpunkt stand, wird mit Hobbs and Shaw an der Seite von The Rock sein eigenes Spin-off bekommen. Mit John Wick- und Atomic Blonde-Regisseur David Leitch steht auch hinter der Kamera eine Menge Talent, Statham selbst sprach dem Actionspezialisten bereits seine Hochachtung aus und nannte den Film "fucking hardcore".

Dieses Versprechen sollte besser auch eingehalten werden, denn was dabei raus kommt, wenn einmal vergessen wird, "fucking hardcore" zu sein, zeigt sich am in mehr als einer Hinsicht blutleeren Meg. Immerhin entsteht beim Zusehen das Gefühl, dass der Film Jason Statham zurückhält und nicht andersherum. Das kollektive Bedürfnis, ihn einmal wieder richtig ausrasten zu sehen, muss aber unbedingt noch befriedigt werden. Wenn er mit The Dwayne und Bösewicht Idris Elba fertig ist, kann Statham ja mal bei Neveldine und Taylor nachfragen, ob die zufällig irgendwo ein Skript für Crank 3 herumliegen haben. Bei all den weichgespülten und auf perverse Art "familienfreundlichen" Actionfilmen, in denen trotzdem haufenweise Menschen niedergemäht werden, kommt ein Statham-Revival nämlich gerade recht.

Was sagt ihr zu Jason Stathams jüngsten Filmen?

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