Smoolis Filmempfehlung: Der freie Wille (2006)
Lange Zeit hab ich nachgedacht, welchen Film ich hier empfehlen soll. Einfach nur ein Film, den ich gut finde? Nein, es sollte einer sein, der nicht allzu viele Bewertungen bei moviepilot hat. Was bringt es, einen Film zu empfehlen, den jeder Hans und Franz kennt?
Ich weiß nicht mehr genau, wie ich dazu gekommen bin, diesen Film zu erwerben. Aber auf einmal hatte ich ihn in der Hand. Arthaus Collection 15. Mit den Schultern gezuckt, reingeschoben, ohne Erwartungen hingesetzt.
In den Film mit Jürgen Vogel (der mit Matthias Glasner das Drehbuch verfasste) geht es um Theo (Vogel), der nach einer jahrenlangen Haftstrafe wegen Vergewaltigung entlassen wird und eine Beziehung mit der seelisch zerstörten Nettie eingeht.
Ich habe den Film seit der ersten Sichtung nicht noch ein Zweites mal geschaut, einfach weil ich unter Schmerzen an dieses Werk zurückdenke. DER FREIE WILLE ist ein Film, der es durch die ruhige, passive Inszenierung von Glasner und die tollen Leistungen der beiden Hauptdarsteller schafft, eine unglaubliche Intensität zu erreichen und sie an den Zuschauer zu übermitteln, sodass dieser die psychischen und physischen Leiden der Protagonisten zu spüren bekommt.
Dieser Film ist ein 164-minütiger Gewaltakt. Nicht etwa, weil so viel Gewalt gezeigt wird (die Alterfreigabe ab 16 sei trotzdem dringlichst zu beachten), sondern weil der Film den Zuschauer in den Schwitzkasten nimmt, langsam immer fester drückt, bis man Probleme mit dem Atmen bekommt. Doch dann hört der Film nicht auf, sondern tritt noch mal nach und zwar in die Magenkuhle.
DER FREIE WILLE ist großes deutsches Kino über Freiheit, Leiden und die Last des Seins. Für die, die deutsches Kino abseits vom RomCom-Kram sehen wollen und für die, die ein Paradebeispiel für gefühlsstarkes Kino erleben wollen, sehr zu empfehlen. Ein Filmerlebnis, das es nicht oft gibt. Und das ist wahrscheinlich auch gut so.
Smoolis Serienempfehlung: Loriot (1967-2003)
Auch hier wollte ich nicht eine der "Mainstream"-Serien nennen, sondern eine weniger bekannte. Wir sind hier schließlich nicht zum Spaß, sondern um was zu lernen.
Meine Wahl fiel auf LORIOT. Diese Serie besteht aus einer Reihe von Sketchen, die Vicco von Bülow über die Jahre produziert hat.
Loriot ist für mich der Inbegriff des edlen, sprachlich-grandiosen, respektvollen, satirischen Humors.
Verhaltensweisen, Zustände, Personengruppen werden aufgegriffen und ihr Fehler spielerisch entlarvt. Witze kommen nicht auf Kosten anderer unter die Gürtellinie. Stattdessen wird die Kritik durch feine und sehr genaue Humorspitzen deutlich.
Allein bei dem Gedanken an einen der zahlreichen Momente/ Zitate muss ich lachen.
Loriot, ich danke dir.
In der Jodelschule:
"Holleridudödeldo."
- "...dudödeldi."
"Holleridödudeldö."
- "... dudödeldi... Dödudeldö ist zweites Futur bei Sonnenaufgang."
Und natürlich mein Favorit:
"Männer sind... und Frauen auch. Überleg dir das mal!"
Smoolis Film No-Go: Wie ausgewechselt (2011)
Jason Bateman und Ryan Reynolds wünschen sich betrunken während sie in einen Brunnen pullern, das Leben des jeweils anderen zu haben. Hex Hex! Bling Bling! Sabrina Spring. Am nächsten Morgen haben die Seelen der beiden tatsächlich den Körper getauscht. Nun muss der Chaot Reynolds als Anwalt arbeiten und der Spießer Bateman die Schauspieler-Karriere seines Freundes voranbringen.
Ich weiß nicht mehr, was mich geritten hat, dass ich mir den Film angeschaut habe.
Es wird versucht, das Publikum zum Lachen zu bringen, in dem einem erwachsenen Mann in den Mund gekackt wird. Das war zwar der Höhepunkt, aber längst nicht alles, was dieser Film so bietet.
Sicherlich gibt es ein paar Sprüche, bei denen man sich ein Lachen nicht verkneifen kann. Allein der Situationskomik wegen.
Ein Film, den ich immer schlechter finde, je mehr ich über ihn nachdenke. Ein Film, bei dem der Zuschauer für dumm gehalten wird. Ein Film, der in einer Welt spielt, in der Niveau eine Hautcreme ist.
"Aha, dies ist einem Joker und einem Ritter würdige Vorschläge, Wilkommen Sir Smooli "Joker with the Glasgow Smile" Entertainment!"
Meine Filmempfehlung: The Raven (2012)
The Raven schneidet bei Moviepilot nicht sonderlich gut ab, was mich etwas enttäuscht. Mir hat der Film außerordentlich gut gefallen, sowohl darstellerisch als auch auf Thriller Ebene. Cusack als Poe ist göttlich, einige Zitate und Zeilen von ihm gehen wahrlich unter die Haut und ne Menge Splatter ist auch geboten - sowie bei Poes Geschichten eben. Im Film wird eine Handlung aufgezeigt, die die letzten 7 Tage Poes aufzeigen sollen, diese sind reinste Fiktion und eine der unwahrscheinlichsten Theorien. Den trotz seiner großen Bekanntheit, starb Poe allein und mysteriös auf einer Parkbank. Niemand weiß an was er gestorben oder was dieser die ganze Woche getrieben hat. Der Film baut daher eine komplett konstruierte Geschichte auf, das Poe dabei hilft eine Mordserie zu lösen, nämlich eine Mordserie die auf seinen eigenen Geschichten basiert. Für mich war das ganze wirklich sehr spannend, das Setting fande ich richtig schön, den Film exzellent düster und blutig und zumindest ich konnte erst am Ende mit des Mörders Identität beglückt werden. Der Film hat mich sogar so beeindruckt und gefasst das ich mir gestern "The complete Tales and Poems of Edgar Allen Poe" angeschafft habe. In diesem Sinne: "Quoth the Raven, "NEVERMORE!""
Meine Serienempfehlung: Misfits (2009-2013)
Misfits ist asozial, Misfits ist verrückt, Misfits ist fresch und voll psych! Misfits ist "Heroes" bloß abgefuckt, den auch wenn die Qualität etwas wackelt, so macht es die abgefucktheit nicht! Die Serie bleibt in einem konstanten "WTF-Niveau". Obwohl die besten Staffeln definitiv 1-2 sind, haben auch die anderen definitiv ihre Momente und Spitzen, aber wie so oft wurde einfach ein schlampiger Darstellerwechsel vollzogen. Die neuen Charakter waren leider teilweise zu uninteressant. Trotzdem für jeden der keinen zahmen Humor hat, eine klare Empfehlung.
Mein Film No-Go: R.E.D. 2 (2013)
R.E.D. 2 zeigt für mich ganz klar was gerade in Hollywood oft falsch läuft: Eine uninspirierte, 08/15 Forstetzung ohne den Witz, Charme und das Flair des Vorgängers. Mit krampfhaftem Versuch cool zu sein und noch krampfhafterem Versuch witzig zu sein. Einzig gedreht als Cash Cow und im Gepäck mit den Stars aus Teil 1 wird hier ein spaßiger Vorgänger, naja nicht mit Füßen getreten, aber mit Elefantenfüßen getreten. Für mich definitiv ein No-Go! Oh und das das ganze hier noch unkreativer und noch konstruierter als im ersten Teil abläuft muss ja nicht erklärt werden?? Man erwähne nur: Die bösen Russen. Und warum ist die Rolle der nervigen Freundin diesmal so groß?