Wie mag George Lucas sich fühlen, nun da seine Verflossene, die Star Wars-Saga, so glücklich ist mit ihrem neuen Partner, dem Disney-Konzern? In einem Interview mit dem Journalisten Charlie Rose betont Star Wars-Erfinder George Lucas, wie sehr ihm die Filme am Herzen liegen. Das Gefühl beim Überlassen der Verwertungsrechte an Disney verglich er mit dem Verkauf seiner Kinder an Sklavenhalter. (via The Hollywood Reporter )
Das sind meine Kinder. Ich liebe sie, ich habe sie erschaffen, ich bin sehr intim mit ihnen verbandelt, und ich habe sie an die weißen Sklavenhalter verkauft, die sich ihrer annehmen und...
Es fällt hier nicht schwer, George Lucas Eifersucht zu unterstellen. Neben der Kinder-Sklavenhalter-Analogie veranschaulicht er seine Gefühlswelt auch mit dem tiefen Trennungsschmerz nach einer großen Liebe ("Erste Regel: Keine Anrufe."). Und selbstredend gefällt dem Eifersüchtigen nicht, was mit seinem ehemaligen Schatz geschehen ist, schon gar nicht, wenn der sich in der neuen Partnerschaft so offensichtlich wohlfühlt. In dem Interview kritisiert Lucas vor allem den nostalgischen Ansatz, den Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht führt.
Sie wollten einen Retro-Film machen. Mir gefällt das nicht. Bei jedem Film habe ich hart gearbeitet, damit er sich von dem anderen abhebt. Ich habe jeden komplett anders gestaltet - andere Planeten, andere Raumschiffe, um etwas Neues zu schaffen.
Ursprünglich, vor dem Verkauf der Rechte an Disney, hatte Lucas geplant, selber Sequels zur alten Trilogie zu schreiben und bei den Filmen Regie zu führen. Denn er betrachtet die Star Wars-Filme eher als Familen-Soap, nicht als Weltraum-Oper. "Es geht um Familien-Probleme, nicht Raumschiffe." Aber:
Sie [Disney] waren ohnehin nicht allzu bemüht, mich einzubeziehen. Wenn ich mich eingemischt hätte, hätte es Ärger gegeben, weil sie nicht das getan hätten, was ich wollte. [...] und ich hätte alles versaut. Und so sagte ich, Ok, ich werde meinen Weg gehen, und lasse sie ihren Weg gehen.
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Unter der Regie von J.J. Abrams hat Star Wars: Episode 7 soeben schneller die 1-Milliarde-Umsatzmarke geknackt als jeder andere Film zuvor (wir berichteten). In Zusammenhang gebracht wird dieser Erfolg auch mit einer Rückbesinnung auf bewährte Figuren und Story-Elemente der Star Wars-Trilogie aus den 1970er und 80er-Jahren.
Könnt ihr George Lucas' Kritik nachvollziehen?