Als Kind glaubte ich felsenfest an die Existenz der Macht. In meiner ersten Unterrichtsstunde Chemie sollte jeder von uns ein Element benennen – ich wählte „Karbonit“. Und dieser neuartige „Computer“ war für mich einfach nur ein ziemlich hässlicher Droide. Das erste Musikinstrument, das ich zu spielen lernte (ein Klavier mit Gummischlauch daran, die Melodika, der artgerechten Klassifikation von Blasinstrumenten nach also ein Plastikblasinstrument), sollte nach nur wenigen Monaten unter den bebenden Tieftönen des imperialen Marsches zu Bruch gehen. (Oder vor Speichel verstopfen, ich versuche mir immer die erste Variante einzureden.)
Die Rückkehr der Jedi-Ritter ist mein Lieblingsfilm. Es ist für mich DER Film – und noch so viel mehr. Die Rückkehr der Jedi-Ritter st in sämtlichen Gebieten das neuzeitliche Meisterwerk unserer Kultur: bei den dargebotenen Bildern, der erzählten Handlung, der orchestralen Musik, den fantastischen Effekten, den Momenten für das Herz.
Ich liebe sie alle, sogar Jabba The Hutt. Wie oft habe ich bereits sinnlos vor mich her gebrabbelt und dazwischen verzeinzelte „Jedi“ und „Solo“-Phrasen eingeworfen, um nach anschließendem Nichtverstehen mit der Verfütterung an den Rancor zu drohen. (Und wie oft beneidete ich Jabba bereits darum, eine derart wunderschöne Frau als letzten Augenblick vor dem Tod betrachten zu dürfen.) Es ist so viel mehr als bloß eine Merchandisemaschine: Auch wenn ich davon so einiges hatte. Mit frustrierten Freuden erinnere ich mich noch an das wohl sinnloseste Stück meiner Sammlung – einen Zauberwürfel in der Form (!) von Darth Maul.
Ich bin seit dem Alter von fünf Jahren, als unser Vater zum ersten Mal eine vom Fernsehen auf Videokassette aufgenommene Version des Films vorführte, ein derart großer Fan, dass ich Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung sogar nicht scheiße fand. Star Wars ist für mich mehr als nur ein Film, Star Wars ist ein Lebensgefühl. Ein Epos, das einen träumen und weinen, lachen und nachdenken lässt. Ein fester und nicht wegzudenkender Bestandteil meines Lebens, wie wohl so vielen von uns.
Niemand wird es wohl jemals schaffen, asthmatische Anfälle zu erleben, ohne an Darth Vader zu denken, durch einen Wald zu laufen, ohne Ewoks zu suchen oder Fische zu fangen, ohne in ihnen Admiral Ackbar zu sehen. Wie viele von uns wollten ihren ersten Sohn Luke nennen, nur um „Luke, ich bin dein Vater“ zitieren zu können? Wie viele haben schon am Mautschalter die Hand vor dem Gesicht schweifen lassen und gesagt „Das sind nicht die Droiden, die ihr sucht“?
Die Rückkehr der Jedi-Ritter ist von ihnen allen mein absoluter Favorit der Reihe. Weil die Serie damit zu einem fulminanten, rasanten und rührenden Ende gelangt. Ich habe den Film schon unzählige Male gesehen, doch noch nie geschafft, die Tränen zurückzuhalten, wenn Luke im Feuer die Erscheinungen von Obi-Wan, Yoda und seinem Vater sieht.
Es ist sicher nicht der auffälligste Lieblingsfilm. Es sind ganz bestimmt auch nicht die imposantesten Erinnerungen, die ihn zu meinem Lieblingsfilm machen. Sicherlich nicht die imposanteste Geschichte, wie ich mit der Saga Kontakt aufnahm. Doch ich bin froh, dass Millionen anderer Menschen auf diesem Planeten in dieser weit, weit entfernten Galaxis genauso denken wie ich. Star Wars ist ein Teil unserer Popkultur. Star Wars ist ein Teil von mir.
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