Am 31.01.2019 startete Green Book in den deutschen Kinos. Die Tragikomödie gilt bei den diesjährigen Oscars als Favorit für die Auszeichnung des Besten Films. Gleich vier weitere Goldjungen kann Peter Farrellys Golden Globe-Gewinner (unter anderem für die Beste Komödie) am 24.02. bei den 2019er-Academy Awards einheimsen. Da lohnt sich nicht nur der Kinobesuch, sondern auch ein Blick auf die faszinierenden Hintergründe zum Film.
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Green Book basiert auf einer wahren Geschichte: Viggo Mortensen spielt den einfachen Arbeiter Tony Lip, der in den 1960er-Jahren als Chauffeur den weltberühmten Jazz-Pianisten Dr. Don Shirley (Mahershala Ali) während seiner Konzert-Tournee durch die USA kutschieren soll. Die daraus entstehende ungewöhnliche Freundschaft in einer Zeit, als Schwarze und Weiße in den USA noch nicht als gleichberechtigt galten, kommt nun auf die große Leinwand. Wir haben für euch fünf spannende Fakten zum Oscar-Anwärter herausgesucht, die ihr garantiert noch nicht kanntet.
Warum der Film Green Book heißt
Der Titel des Films Green Book bezieht sich auf Victor H. Greens Reiseführer The Negro Motorist Green Book, der im Jahr 1936 erstmals veröffentlicht, bis 1966 verkauft und speziell für eine afroamerikanische Zielgruppe verfasst wurde. Zu dieser Zeit wurden nämlich in vielen Hotels, Tankstellen und Gaststätten schwarzen Reisenden der Zutritt verwehrt. Greens 52-seitiges Buch listet dabei Einrichtungen auf, die Schwarze bedenkenlos anreisen konnten. Der Einband ist übrigens tatsächlich grün (via History vs Hollywood ).
Das Auto in Green Book hat vier Türen statt zwei
Das türkisfarbene Auto, mit dem Tony den Musiker Don Shirley chauffiert, ist ein 1962er Cadillac DeVille. Dabei sticht hervor, dass der Wagen vier Türen hat. Ursprünglich wollten die Produzenten für den Film die ikonische Coupé-Variante des Klassikers mit seinen zwei markanten Türen ergattern. Da es bei dieser jedoch viel zu umständlich war, die Kamera zu platzieren, entschieden sie sich für die weniger bekannte, aber wesentlich praktischere Limousinen-Version des amerikanischen Achtzylinders (via Hagerty ).
Viggo Mortenson spielt in Green Book einen Sopranos-Star
Der echte Tony Lip, der im Film von Viggo Mortensen verkörpert wird, war nicht nur der Fahrer von Don Shirley, sondern auch ein bekannter Filmstar. Vor allem die Rolle des Mafioso lag dem 2013 verstorbenen Schauspieler. Neben seinen Rollen in Donnie Brasco und in der Serie Die Sopranos gab sich Lip auch vor der Kamera von Regielegende Martin Scorsese (unter anderem in GoodFellas) die Ehre. Nick Vallelonga, Co-Drehbuchautor und Nebendarsteller in Green Book, ist wiederum Tony Lips Sohn.
Green Book ist ganz großes Kino im Netflix-Format
Achtung, jetzt wird es technisch: Green Book wurde im Seitenverhältnis 2.00:1 gedreht, das heißt, das Bild ist exakt zweimal so breit wie hoch. Das entspricht einer Relation von 18:9, was bei Kinofilmen ungewöhnlich ist, aber auch seine Gründe und Vorteile hat.
- Vor allem Netflix hat das 2.00:1-Prinzip mit seinen Serien wie House of Cards und Stranger Things etabliert.
- Im Vergleich zum bekannten 1.78.:1-Vollbild (16:9) fällt dieses Bild etwas breiter aus, wenn auch längst nicht so weit wie das gängige Kino-Breitbild-Format.
- Damit soll ein für die Zuschauer angenehmer Hybrid ermöglicht werden, der ein möglichst cineastisches Erlebnis bietet, ohne dass man auf dem heimischen Fernseher allzu große schwarze Balken in Kauf nehmen muss.
- Diesen Mittelweg geht Green Book genauso ein, womöglich, weil ihn viele Zuschauer erst im Heimkino sehen werden.
Ist die Freundschaft aus Green Book nur eine Lüge?
Wie Tony Lip ist der Musiker Don Shirley im Jahr 2013 verstorben. Dessen Familie steht dem Film allerdings sehr kritisch gegenüber, wie auf Shadow and Act zu lesen ist. Grund dafür war die Beziehung zwischen Lip und Shirley, zu der es zwei gegensätzliche Meinungen gibt.
- Shirleys Familie bezeichnet die Darstellung dieser als "100% falsch" und behauptet, Lip und Shirley hätten ein reines Angestelltenverhältnis gehabt.
- Der anderen Sichtweise zufolge haben die beiden eine tiefe Freundschaft gepflegt, was zuletzt durch frühere Audio-Aufnahmen von Don Shirley bestätigt wurde: "Er war nicht nur mein Fahrer. Immerhin lag mein Leben in seinen Händen. Wir hatten nie eine Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung", heißt es in den Aufnahmen des Pianisten, die zugleich als Inspiration für den Film gedient haben sollen (via Deadline ).
Welcher Green Book-Fakt hat euch am meisten verblüfft?