Peter Sciretta von Slashfilm.com hatte letztes Jahr die Möglichkeit, das Set von Tron Legacy in Vancouver zu besuchen. Da Disney die Veröffentlichung des Materials nur sehr verzögert zulässt, konnte uns erst jetzt von einen Eindrücken berichten.
Laut Peter Sciretta war am Set von Tron Legacy von Green Screen-Aufnahmen keine Spur zu sehen. Gedreht wurde mit echten 3D-Kameras in einem realen Set, in dem die Schauspieler tatsächlich leuchtende Gummi-Anzüge trugen und mit wirklich leuchtenden Discus-Scheiben um sich warfen. Alles sah bereits am Set so aus, wie später im fertigen Film. Dies ist sehr ungewöhnlich, da 3D-Filme heutzutage praktisch vollständig durch Motion-Capture-Bewegungsaufzeichnung und Green-Screen-Aufnahmen inszeniert werden. Das fertige Kinobild entsteht dann in der Postproduktion am Computer.
Anders bei Tron Legacy: Alles, was wir auf der Kinoleinwand sehen, wurde exakt so gefilmt. Natürlich ist dies nicht für alle Szenen in Tron Legacy möglich (etwa die Motorradrennen), aber wo es nur irgend möglich war, wurde mit realen Modellen und ohne CGI gedreht. Sehr ungewöhnlich für einen Film, der größtenteils in einem Computer spielt.
Als Krönung seinen Set-Besuchs führte Peter Sciretta auch ein Interview mit Jeff Bridges. Über den Plot gibt sich Jeff Bridges schweigsam. Allerdings werden neue technische Entwicklungen wie Internet, Handys und Laptops ein neuer Teil der digitalen Tron-Welt sein. Er verrät, dass Disney in der Anfangsphase lediglich den Trailer zu Tron Legacy drehen lies und die Produktion des kompletten Filmes von den Reaktionen auf diesen Clip auf der Comic-Con abhängig machte, wo er zum Glück wie eine Bombe einschlug.
Auch über technische Details berichtet er: Die Anzüge leuchten dank LEDs, haben allerdings das Problem, sich schnell aufzuheizen. Der Regisseur Joseph Kosinski dreht bei extrem niedrigem Licht, so dass schon das originale Licht der Anzüge zum Drehen ausreichen muss. Außerdem mussten Setdesigner die Spielhalle, die bereits im ersten Tron vorkommt, komplett nachbauen, da das Original-Gebäude abgerissen wurde. Er berichtet auch, wie Tron damals in 70mm Schwarz-Weiß gedreht wurde und koreanischen Frauen den fertigen Film nachcolorierten.
Das komplette Interview könnt ihr hier lesen. Da Peter Sciretta und sein Partner noch nichts vom Live-Material veröffentlichen dürfen, dass sie am Set von Tron Legacy aufgezeichnet hatten, haben sie ihre Eindrücke in einem Videoblog festgehalten. Wer sehen will, wie euphorisch professionelle Filmjournalisten werden können, sollte sich das Video anschauen:
Wählt euer Lieblingskino und gewinnt zwei Kinofreikarten! Moviepilot sucht die beliebtesten Kinos im Lande – die Top 200 findet ihr hier.