Helma Sanders-Brahms mit 73 Jahren gestorben

28.05.2014 - 12:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Helma Sanders-Brahms am Set von Geliebte Clara
Kinowelt
Helma Sanders-Brahms am Set von Geliebte Clara
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Im Alter von 73 Jahren ist die Autorenfilmerin Helma Sanders-Brahms in Berlin gestorben, teilt die Akademie der Künste mit. Zu ihren bekanntesten Werken gehören unter anderem Deutschland, bleiche Mutter und Geliebte Clara.

Im Laufe ihrer mehrere Jahrzehnte umfassenden Karriere in der Filmbranche hat Helma Sanders-Brahms rund 30 Filme gedreht. Als Autorenfilmerin schrieb sie die Bücher zu ihren Filmen selbst und produzierte sie teilweise auch. Gelegentlich sah das Publikum sie auch vor der Kamera. Nun ist die Filmemacherin im Alter von 73 Jahren in Berlin gestorben, meldet unter anderem Der Tagesspiegel.

1940 im ostfriesischen Emden geboren, studierte Helma Sanders-Brahms – eine Nachfahrin des Komponisten Johannes Brahms – nach der Schulzeit Theaterwissenschaft. Erste Erfahrungen mit dem Fernsehen machte sie als Fernsehansagerin für den WDR, doch schnell wandte sie sich der Regiearbeit zu. In den späten 60er Jahren realisierte sie einige Projekte als Dokumentarfilmerin. Ihre erste größere Arbeit Angelika Urban, Verkäuferin, verlobt wurde mehrfach prämiert. Es folgten weitere Dokumentarfilme, bis die Regisseurin Mitte der 70er Jahre auch Spielfilme realisierte.

Mit dem Drama Shirins Hochzeit, das sich mit dem Thema Zwangsheirat von Türkinnen beschäftigt, gelang der Regisseurin 1976 ein Quotenhit. Zu ihren bekanntesten Werken gehören außerdem das Nachkriegsdrama Deutschland, bleiche Mutter, das Drama Die Berührte sowie Geliebte Clara, in dem sich Helma Sanders-Brahms der Dreiecksbeziehung zwischen Clara und Robert Schumann und dem jungen Johannes Brahms widmete. Meistens beschäftigte sich die Regisseurin mit den Themen Frauenbewegung, Arbeitswelt und Migration. Für ihre Werke erhielt die Filmemacherin im Ausland allerdings oft mehr Aufmerksamkeit als in Deutschland.

Die Akademie der Künste, in der Helma Sanders-Brahms seit Ende der 1990er Jahre Mitglied war, teilte nun mit, dass die Autorenfilmerin nach langer, schwerer Krankheit gestorben sei. Der Regisseur Ulrich Gregor, der ebenfalls ein Mitglied der Akademie ist, würdigt Helma Sanders-Brahms: “Sie war eine engagierte und leidenschaftliche Filmemacherin wie keine andere, aktiv im Dokumentarfilm ebenso wie im Spielfilm. Ihr Film ‘Deutschland, bleiche Mutter’ ist ein Meilenstein der deutschen Filmgeschichte. Ihr Tod reißt eine schmerzliche Lücke in die Filmlandschaft.” (Berliner Morgenpost.)

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