Das Sundance Festival 2009 ist noch nicht vorüber, doch schon haben die US-Kritiker einige Filme hervorgehoben, die besonders schön sind und bereits einen Verleiher gefunden haben. Darunter fällt die Schwulenkomödie I Love You Phillip Morris, die aufgrund der Popularität ihrer Hauptdarsteller (Jim Carrey und Ewan McGregor) sicherlich auch einen deutschen Kinostart erhalten wird, aber auch kleinere Independentfilme wie 500 Days of Summer. Wir möchten euch drei Sundance-Filme vorstellen, die euch hoffentlich einen Vorgeschmack auf das Kinojahr 2009 geben.
1. 500 Days of Summer mit Zooey Deschanel
Standing Ovations soll es gehagelt haben, als der Abspann von 500 Days of Summer auf dem Sundance lief, vom “indie darling 2009” ist die Rede. Der Film ist eine Art postmoderne Romanze, in der sich der Grußkartenillustrator Tom (Joseph Gordon-Levitt) in die schöne Summer (Zooey Deschanel) verliebt. Das Problem: Summer ist eine Zynikerin par excellence und glaubt partout nicht an die Liebe. 500 Tage aus dieser Beziehung werden gezeigt, die Hochs und Tiefs eines unterschiedlichen Paars, das vielleicht doch zusammengehört. Beim Sundance Festival wurde der Film bereits mit den drei vorherigen Hits von Fox Searchlights verglichen, der auch 500 Days of Summer verleihen wird: Little Miss Sunshine, Juno und Slumdog Millionär.
Drei Kritiken zu 500 Days of Summer
Von Kirk Honeycutt, von Arya Ponto und von Aaron Peck
2. Paper Heart, eine Mischung aus Road Movie und Mockumentary
Charlyne Yi spielt das “Papierherz” in diesem fiktionalisierten Dokumentarfilm, dem Regiedebüt von Nicholas Jasenovec. Den meisten dürften Michael Cera bekannt sein, der ebenfalls eine Hauptrolle (falls es denn eine Rolle ist) in Paper Heart übernimmt. Er spielt den Freund von Ellen Page in Juno. Der Film handelt von einer jungen Frau, die meint, sie sei unfähig zu lieben – und geliebt zu werden. So reist sie mit einer Kamera quer durch die USA und interviewt ziemlich viele (verrückte) Leute zu ihrem Konzept von Liebe und Beziehung. Heraus kommt eine sonderliche, liebenswürdige Mischung aus verschrobenen, romantischen und verkappten Meinungen zu einem Thema, demgegenüber sich jeder anders verhält. Witzig in diesem Dokumentarfilm ist, dass Charlyne Yi, die als Stand-Up Comedian bekannt ist, viele ihrer Freunde interviewt, die selbst Schauspieler sind, so zum Beispiel Seth Rogen oder ihr Lebenspartner Michael Cera.
Drei Kritiken zu Paper Heart
Von Karina Longworth, von Peter Sciretta und von Steve Ramos_
3. I Love You Phillip Morris mit Jim Carrey und Ewan McGregor
Weniger ein typischer Jim Carrey – Klamauk als ein zweites Brokeback Mountain, das durch die Darbietungen der beiden Hauptdarsteller besticht. Auf dem wahren Leben eines Reporters basierend mimt Carrey die Figur des Steven Russell, der Kreditkartenbetrug und Banküberfälle am laufenden Band begeht. “Being gay is really expensive”, sagt Russell irgendwann im Film. Der Beginn seiner kriminellen Machenschaften.
Als er den homosexuellen Phillip Morris (Ewan McGregor) im Gefängnis kennenlernt, wird dieser zur Liebe seines Lebens. Beide Männer schwören sich, ihre Liebe auszuleben – was so manchem prüdem Zuschauer, der einen zweiten Teil von Der Dummschwätzer erwartet, den Atem stocken lassen dürfte. Die Kritiker loben den Mut des Films, die tragikomische Art die Homosexualität und zwei verhunzte Leben auf dem Weg zum Besseren darzustellen und das intensive Spiel der Schauspieler.
Drei Kritiken zu I love Philipp Morris
Von Damon Wise, von Andrew O’Hehir und von John Andersen