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Horrorentwicklungen

24.02.2021 - 18:00 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
filmmakeriq
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Kennt ihr das Gefühl, dass ihr euch trotz grösster Mühe einfach nicht gruselt? Dass ihr euch einen brandheissen Horrorfilm von James Wan anschaut und ihr aber am nächsten Tag keinen Gedanken mehr daran verschwendet? Es gibt zahlreiche (aktuelle) Horrorfilme, bei denen ich enttäuscht aus dem Kino laufe. Warum den eigentlich? Die fortgeschrittene Technik müsste mich doch vom Hocker hauen. Ich möchte darüber sprechen, worauf es bei mir ankommt, was die Horrorfilmindustrie früher besser konnte und wo ich heute das grösste Potential sehe.


Die Klassiker:

Leider ist es kaum möglich in einem einzigen Artikel alle Epochen des Horrors zu thematisieren. Ich würde zudem lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich das überhaupt könnte. Daher beginne ich mit (ihr ahnt es vielleicht) Alfred Hitchcock und Stephen King. Diese Werke und deren Erschaffung gerecht zu loben ist nicht möglich. Psycho, Shining (danke an Stanley Kubrick), Die Vögel und Rosemaries Baby sind nur ein Teil der ausserordentlich tollen Filme, die unsere Horrorwelt prägten.

Im Laufe der Zeit versuchten sich viele Filmemacher an die gleichen Themen. Remakes und Fortsetzungen wurden erschaffen. Mal ehrlich, was soll der Mist? Natürlich ist es schön, neue Technik zu haben und diese neu zu interpretieren aber wäre es denn so schlimm, wenn wir das Original einfach das Original sein lassen? Schliesslich wollten uns diese Menschen eine eigene Botschaft vermitteln, brauche ich den wirklich ein neues Es? Das ist natürlich Geschmacksache und es läge mir fern die neuen Filme zu kritisieren, denn sie sorgen dafür, dass neue Generationen sich mit dem Original auseinandersetzen können.

Okkultismus, wer kennt es nicht? Der Exorzist, einer der furchterregendsten Filme. Wahrscheinlich war ich zu jung als ich ihn gesehen habe und trotzdem sind die Filme mit übernatürlichen Themen mehr mein Ding als Blutbäder und hübsch gezeichnete Monster. Das sind eben persönliche Vorlieben. Das Omen, was für ein Film. Wie ich diesen Jungen hasste und trotz wenig Effekten gab es wohl kaum einen Film, der mich nur durch Musik und gutes Schauspiel so sehr in den Bann zog.


Die neue Ära:

Wackelige Kamera, echt jetzt? Filme, gedreht wie Paranormal Activity waren auf einmal der letzte Schrei. Ich verstand es nicht, weil für mich ein guter Film nicht selbst gemacht aussehen darf. Sie wirken vielleicht realer, aber mich erreichte es nicht. Es wirkte auf mich dann doch eher faul und technisch orientiert, was einfach nicht meinen Bedürfnissen entspricht.

James Wan, ich stehe einfach nicht auf dich. Obwohl die Saw Reihe mich gepackt hat , weil sie die Psyche des Menschen thematisiert, kam daraufhin leider nichts mehr Originelles. Total tolle Effekte, total tolles Material, hübsch gezeichnete 'böse' Figuren wie eine Nonne, eine Puppe oder ein Geist. Es ist gut umgesetzt und gute Unterhaltung. Leider ist es langsam ausgelutscht und einfach unkreativ. James Wan gibt sein Bestes und die neue Generation mag diese Filme gut finden aber für mich sind sie leider wirklich nichts Neues mehr. Trotz tollen Effekten berührt es mich nicht, es spielt nicht mit meinen Sinnen und die Spannung fehlt, jedoch ist es eine super Sache um sich einfach ein wenig unterhalten zu lassen. Langlebigkeit findet sich aber in diesen Horrorstreifen nicht wieder.

Get Out, Wir und Antebellum endlich etwas Neues! Wie gut mir diese Filme tun. Neue Atmosphäre, neue Stimmung, neuer Einsatz von Technik und Musik. Dort geschieht einfach etwas Neues. Die Charakter erhalten endlich Persönlichkeit und Tiefgang. Es ist nicht nur Unterhaltung sondern Tiefe. Meine Sinne werden endlich neu herausgefordert.


Mein Fazit:

Um einen Horrorfilm gut zu gestalten braucht es vor allem eines: STIMMUNG. Wie diese Stimmung hergestellt wird ist Sache des Machers. Ob nun ein Thema zum Einsatz kommt, das die Menschen beschäftigt oder eine Kultfigur gestaltet wird, ist eigentlich egal. Das wichtige dabei ist, dass mit den Sinnen gespielt wird. Wir wollen uns erschrecken und viel wichtiger wollen wir erschreckt bleiben, weil das Thema kreativ und neu ist oder weil es auf neue Art und Weise vermittelt wird.



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