Nachdem Firewatch beeindruckende Verkaufszahlen vorgelegt hat, hat sich nun mit Numinous Games ein anderes Indie-Studio zu den Verkäufen seines Spiels gemeldet. Hier sieht die Situation aber deutlich schlechter aus: That Dragon, Cancer hat bisher keinerlei Gewinn für sein Studio gebracht, wie Macher Ryan Green in einem Blogpost mitgeteilt hat.
Auslöser für diesen Beitrag waren die wiederholten Anfragen von Let's Playern, deren Videos bei YouTube markiert wurden. Daher war es den Erstellern nicht mehr möglich, mit den Videos Geld über Werbeeinnahmen einzunehmen. Die verantwortlichen Copyright-Ansprüche kamen von Numinous Games.
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Der Wunsch des Studious sei es laut Green gewesen, die Erlöse der Videos zu erhalten, um damit den Komponisten des Soundtracks zu unterstützen. Gleichzeitig geht es in seinem Post aber auch um den möglichen Einfluss von Let's Plays auf die Verkaufszahlen. Während das Spiel nämlich auf YouTube durchaus beliebt sei, würden die Verklaufszahlen von That Dragon, Cancer eine andere Sprache sprechen. Laut Green hätte sein Team vor allem unterschätzt, wie vielen Leuten es ausreicht, das Spiel nur zu sehen, statt es selbst zu spielen. Für ihn sind gerade kleine, narrativ lineare Spiele wie That Dragon, Cancer von Let's Plays bedroht, weil sie Interessierten den Grund nehmen, es selbst zu spielen.
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Zum Ende des Beitrags kommt Green zu der Bitte an YouTuber, in Zukunft auf seine Seite und sein Team zu verweisen und die Zuschauer zumindest um Spenden zu bitten. Die Copyright-Klagen, mit denen Let's Player zu kämpfen hatten, hat Nominous Games inzwischen zurück gezogen.
Die Debatte um sinkende Verkaufszahlen aufgrund von Let's Plays ist nicht neu. Auch Nintendo lässt Let's Plays nur zu, wenn sie an den Gewinnen beteiligt werden. Die Frage, inwieweit die Kritik von Green berechtigt ist, wird inzwischen disktutiert . Außer Acht lässt der Entwickler hingegen, ob sein Spiel überhaupt eine breitere Masse ansprechen kann. Ein Spiel über ein unheilbar an Krebs erkranktes Kind widerspricht ganz sicher dem Wunsch nach Unterhaltung, den viele sich von Videospielen erhoffen.
Denkt ihr, Greens Vorwurf ist gerechtfertigt?