Interview mit Ray Fearon zu Lulu & Jimi

21.01.2009 - 12:00 Uhr
Lulu und Jimi
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Lulu und Jimi
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NEWS» Schauspieler Ray Fearon über seine Arbeit bei Lulu & Jimi unter der Regie von Oskar Roehler.

Lulu und Jimi erzählt eine romantische Liebesgeschichte zur Zeit des Rock’n’Roll in Deutschland. Wie war Ihre erste Reaktion auf das Buch?
Was mich an der Geschichte gleich packte, waren die sehr speziellen Charaktere in dieser Zeit, natürlich auch die tollen Autos und die schicken Mädels. Besonders angesprochen fühlte ich mich von den Sing- und Tanzszenen. Da hatte ich die Möglichkeit einen Allround-Charakter in einem Spielfilm zu spielen – genial!

Was gefiel Ihnen an Ihrer Rolle am meisten und wie würden Sie Jimi beschreiben? Gibt es Ähnlichkeiten zwischen Ihnen beiden?
Mich beeindruckte vor allem, dass Jimi ein Typ ist, der völlig auf sich selbst gestellt ist. Er hatte eine schwere Kindheit und es gelingt ihm trotzdem, seinen Stolz und seine Selbstachtung zu bewahren. Er ist einer, der sich durchbeißt und niemals aufgibt. Er ist ein starker und stolzer Mann, der gleichzeitig sehr feinfühlig und offen ist – was allerdings erst Lulu richtig aus ihm herausholt. Die beiden erinnerten mich an Romeo und Julia, in dem Sinne, dass beide so leidenschaftlich lieben. Jimi hätte an mehreren Punkten der Geschichte sterben können, hätte dabei aber auf ein sehr erfülltes Leben zurück geschaut.

Ich wünschte, ich würde diese Eigenschaften mit Jimi wirklich teilen! Aber da ich schon früher Rollen wie Romeo oder Pericles gespielt habe, konnte ich mich zumindest sehr gut auf diesen romantischen Shakespeare-Helden einlassen.

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Oskar Roehler? Kannten Sie seine Filme vorher?
Es war eine hervorragende Zusammenarbeit mit Oskar – ich vertraute ihm als Regisseur wirklich sehr. Aber ich kannte seine vorherigen Filme nicht wirklich, obwohl sein Ruf als großartiger Regisseur auch bis zu mir schon vorgedrungen war.

Wie war es für Sie, in Deutschland zu drehen, unter Leuten, dessen Sprache Sie nicht sprechen?
Sicher war es nicht so einfach, sich an die sprachliche Situation anzupassen. Aber das hat man ja als Schauspieler immer mal wieder. Ich tat, was ich konnte – und hoffe, dass es funktioniert hat. Deutschland ist ein sehr schönes Land. Wir haben ja auch in Ost-Deutschland gedreht, und da hat es mir wirklich sehr gut gefallen, vor allem die Landschaft mit ihren Wäldern.

Finden Sie, dass Lulu und Jimi eine speziell deutsche Geschichte ist?
Für mich war es nicht so, dass es in dem Film um eine bestimmte Nationalität ging. Das habe ich gar nicht so wahrgenommen. Die Rolle, die ich spielte, hätte von überall herkommen können, ich glaube, er wäre in jedem Land ein Außenseiter gewesen, besonders zu dieser Zeit.

Lulu und Jimi sind ein sehr schönes Paar. Wie war es für Sie, mit der französischen Schauspielerin Jennifer Decker zusammen zu arbeiten?
Vielen Dank für das Kompliment! Die Arbeit mit Jennifer war eine wunderbare Erfahrung – sie ist eine sehr nachdenkliche und natürlich sehr schöne Schauspielerin. Wir verstanden uns wirklich sehr gut, was die gemeinsame Arbeit natürlich viel leichter machte.

Haben Sie für die Rolle besondere Recherchen vorgenommen, um etwas über die späten 50er zu
erfahren?

Mein Wissen über die späten Fünfziger Jahre dreht sich vor allem um die Filmstars dieser Zeit wie James Dean, Marlon Brando oder Sydney Tamiia Poitier. Das sind alles Charaktere, auf die ich mich bei der Vorbereitung auf meine Rolle bezogen habe. Am Ende hat das Drehbuch selbst bei mir schon die Atmosphäre, das Gefühl und die politische Situation dieser Zeit herauf beschworen, so dass ich gar keine großen Recherchen mehr zu machen brauchte.

Glauben Sie an die große Liebe?
Absolut! Ich glaube, dass Liebe die Welt verändern kann – und ich wünschte, ich wäre dann dabei!

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