Wer sich Titanic heute nochmals zu Gemüte führt, wird vielleicht ein komisches Gefühl dabei haben. Der Hype der längst vergangenen Tage ist vorbei und die Romanze riecht zumindest für mich wie kalter Zigarettenrauch. Da ist einfach etwas unglaublich 90er-haftes an dieser Geschichte mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet, die ihre ewige Liebeslegende mit Zeiten des Aufruhrs effektiv eliminiert haben. Was soll also eine 3D-Konvertierung?
Die hat durchaus Sinn, meint James Cameron gegenüber dem Schweizer Tagesanzeiger. Der Film sei keine Teenieromanze, sondern ein "Sinnbild dafür, dass nichts unumstößlich, nichts unsinkbar ist. Wir sind alle vom Tod umgeben, wir alle sterben. Wie wir damit umgehen, definiert uns als Menschen. Dieser Aspekt des Films ist das Geheimnis seines Erfolges. "Der Medienhype hätte den Film anders popularisiert, als James Cameron und vor allem Leonardo DiCaprio das wollten.
Aus Reviews zum 18-minütigen Teaser konnte man erfahren, dass Titanic tatsächlich ein visueller Augenschmaus ist. Wie schon bei Avatar ist das 3D kein Gimmick, sondern erweitert den Film um einen Aspekt und gibt ihm räumliche Tiefe. Da haben sich die 60 Wochen Aktualisierungsarbeit von 300 Mitarbeitern mit einem Budget von 18 Millionen Dollar wohl gelohnt. Trotzdem wird der Film sowohl in 3D als auch in 2D neu im Kino erscheinen.
James Cameron sieht sich zurzeit übrigens nicht als die größte 3D-Koryphäe. Diese Ehre entbietet er eher Hugo Cabret -Regisseur Martin Scorsese. Dessen neuen Film bezeichnete er nach einer Vorführung für die Directors Guild of America (DGA) als Meisterwerk. Der Film sei nicht nur an sich herausragend, sondern biete das beste 3D, das er je gesehen habe. Avatar eingeschlossen.
Titanic 3D startet am 6. April 2012 weltweit in die Kinos. Hugo Cabret wird schon am 9. Februar nächsten Jahres zu sehen sein.