John Rabe will Asien im Sturm erobern

17.04.2009 - 08:50 Uhr
John Rabe
Majestics
John Rabe
1
0
Der deutsche Film konnte den größten Start eines nicht-chinesischen Films seit 007 hinlegen.

John Rabe ist der große Kandidat für den Deutschen Filmpreis, der am nächsten Freitag verliehen wird. Gleich sieben Mal ist der Historienepos von Oscar-Gewinner Florian Gallenberger nominiert und die eine oder andere Lola wird er wohl mit nach Hause nehmen dürfen. Wenn er am 24. April bei der Preisverleihung feiern kann, dann könnte er dies fünf Tage später schon wieder. Mit 750 Kopien startet der Film am 29. April in China. Er könnte damit James Bond überholen und der größte Start eines nicht-chinesischen Films im Reich der Mitte werden. Der Film würde auch noch einen anderen Rekord brechen: Er wäre der größte Kinostart eines deutschsprachigen Films außerhalb Deutschlands.

Die Filmemacher dürfte das freuen, denn trotz Preis-Nominierungen ist der Film in Deutschland grandios gescheitert. Bisher haben gerade einmal etwas mehr als 60.000 Zuschauer ein Ticket für die Geschichte des guten Nazis in Nanking gekauft. Auch die Kritik hat wenig Gutes an dem Film gefunden, der zwar handwerklich und schauspielerisch perfekt daherkommt, aber etwas zweifelhaft in seiner Aussage ist. Wie Georg Seeßlen in der Zeit festhält ist er "ein Musterbeispiel für das Genre des neueren deutschen Geschichtsfilms: opulente Ausstattung, konventionelles Handwerk, bewährte bis gute Schauspieler, Verknüpfung von Epos und Soap-Opera, von “wahrer Geschichte” und erfundener Liebes- oder Familiengeschichte, und ausgestattet mit einem naiven und beschwichtigenden Blick auf die, nun ja, finsteren Zeiten des Nationalsozialismus."

Erzählt wird die Geschichte des John Rabe (Ulrich Tukur), einem deutschen Firmenleiter in China kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. 1937 lebt er bereits seit knapp 30 Jahren in der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanking gemeinsam mit seiner Frau Dora (Dagmar Manzel). Seine Firma ruft ihn in die Heimat, aber John Rabe fällt es schwer, sich von China zu trennen. Während er seinen Abschied feiert, wird Nanking von japanischen Fliegern bombardiert. Die Japaner befinden sich im Krieg mit China. Als eine Massenpanik ausbricht, öffnet er die Tore zum Fabrikgelände und die chinesischen Arbeiter mit ihren Familien bringen sich dort in Sicherheit. Tatsächlich bleibt die Fabrik weitgehend verschont. Die Ausländer, die noch in der Stadt sind, errichten auf dem Gelände der Fabrik eine Sicherheitszone. John Rabe entschließt sich, nicht nach Berlin zurückzukehren und die Sicherheitszone zu leiten…

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News