Marvel vs. DC - Wer hat das Serienjahr 2017 für sich entschieden?

29.12.2017 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Marvel vs. DC
The CW/FX
Marvel vs. DC
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Nicht nur im Kino, sondern auch im TV sind Comicverfilmungen allgegenwärtig. Zum Ende des Serienjahres 2017 schauen wir, ob Marvel oder DC als Sieger hervorgeht.

Der große Konkurrenzkampf zwischen den Superhelden der Comic-Schmieden Marvel und DC geht im Kino weiter voran. Das Kinojahr 2017 konnte das Marvel Cinematic Universe für sich entscheiden, während die DC-Helden ihr Publikum spalteten. Doch wie trägt sich dieser Kampf in der Serienlandschaft aus? In Zeiten von Peak TV finden sich Serien, die auf Marvel- oder DC-Comics basieren, in allen Ecken der Serienvielfalt. Wir haben also einmal geschaut, ob Marvel oder DC im Serienbereich 2017 die Nase vorn hatte. Um einen Vergleich zu ziehen, haben wir uns alle Serien angeschaut, die auf Comics von Marvel oder DC basieren und 2017 ausgestrahlt wurden. Zeichentrickserien sind dabei außen vor gelassen.

DC und die Sicherheit des Altbekannten

Im Kino lieferte das DC Extendend Universe benannte Filmuniversum der DC-Helden 2017 zwei neue Abenteuer, von denen sich eines besonders positiv hervorgetan hat. Doch in die Serienwelt ist das DCEU bisher noch nicht vorgedrungen. So sind alle derzeitigen DC-Serien vollkommen losgelöst vom Filmuniversum. Wirklich viel Neues haben DC-Adaptionen im Serienbereich nicht hervorgebracht. Mit der Workplace-Comedy Powerless erschien 2017 nur eine einzige neue Serie, die auf der Comicwelt von DC basiert. Auch wurde diese nach nur wenigen Folgen wieder abgesetzt.

So wurde in der Serienwelt von DC Altbekanntes fortgeführt. Einen großen Komplex machen hier die Arrowverse-Serien des US-Networks The CW aus, die ein eigenes großes Universum begründet haben, in dem sich zahlreiche Superhelden wie Arrow, The Flash oder Supergirl tummeln. So gab es dieses Jahr auch ein großes Crossover-Event, welches alle vier DC-Serien des Senders The CW miteinander vereinte. Eine weitere beliebte DC-Serie, die 2017 fortgeführt wurde, ist die Prequel-Serie Gotham. Drei Serien, die nicht direkt mit Superhelden zu tun haben, jedoch auf DC-Comics basieren, sind das Zombie-Krimi-Drama iZombie, die höllische Krimiserie Lucifer sowie die Horrorserie Preacher. Insgesamt flimmerten also im Jahr 2017 ganze 9 Serien, die auf DC-Comics basieren über die heimischen Bildschirme. Als quotenstärkste Serie der DC-Adaptionen konnte sich im Jahr 2017 Lucifer mit wöchentlich über 3 Millionen Zuschauern als Sieger durchschlagen. Bei dem Network The CW, welches ein verhältnismäßig kleines Zielpublikum anspricht, laufen The Flash und Supergirl ebenfalls sehr erfolgreich.

DC-Serien

Marvels Serienoffensive im Parabelflug

Im Vergleich zu den DC-Serien verhält es sich mit Serien, die auf Marvel-Comics basieren, im Jahr 2017 exakt diametral. Während nur eine bisher bestehende Serie (Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.) mit einer neuen Staffel aufwarten konnte, gab es in diesem Jahr ganze sieben neue Marvel-Serien. Hierbei spalten sich die Serien in zwei große Lager. Auf der einen Seite sind die Serien, die offiziell Teil des Marvel Cinematic Universe sind, auf der anderen die, die der Welt der X-Men zugehörig sind.

Im Jahr 2017 wurde das MCU durch die Serien Marvel's Inhumans, Marvel's The Defenders, Marvel's Iron Fist, Marvel's The Punisher und Marvel’s Runaways erweitert. Weitere neue Marvel-Serienkost gab es mit Legion und The Gifted. Ebenso erstrecken sich die verschiedenen Marvel-Serien über unterschiedliche TV-Sender und Streaming-Dienste. Auf qualitativer Seite scheinen die Marvel-Serien nach dem Motto "Auf gut Glück" in alle Richtungen zu schießen.

Während eine ungewöhnliche und vom MCU losgelöste Serie wie Legion hochgelobt wurde, entpuppten sich MCU-Versuche wie Inhumans (Metascore: 27) oder Iron Fist (Metascore: 37) als qualitative Flops. Mit den bisher nicht verlängerten Inhumans tat sich das Network ABC einmal mehr schwer, eine neue Serie abseits von Agents of S.H.I.E.L.D. auf seinem Sender zu etablieren. Aus Sicht der Quoten kann leider keine genaue Einschätzung getroffen werden, da es für die Serien von Netflix und Hulu keine Angaben zu den Zuschauerzahlen gibt. Aus Sicht der Kritikerwertungen sticht jedoch die FX-Serie Legion - abseits von Netflix und MCU - als echtes Highlight hervor.

Marvel-Serien

Marvel vs DC - Gibt es einen Gewinner?

Im direkten Vergleich von Marvel- und DC-Serien konnte beide Comic-Lager mit acht und neun Serienadaptionen im Jahr 2017 aufwarten. Während es im DC-Universum keine nennenswerten Neuerungen gibt, punkten die bisherigen etablierten Serien mit einer treuen Fangemeinde. Die Hälfte der DC-Serien verbindet sich zu einem gemeinsamen Serienuniversum, dem Arrowverse, welches in dieser Season ein opulentes Crossover-Event erhielt. Dieses wurde von den Fans mit überaus positiven Stimmen aufgenommen und sorgte bei den beteiligten Serien für Quotenspitzen. Bei Marvel hingegen wirkte das Jahr 2017 wie eine große Serienoffensive mit sieben neuen Adaptionen, von denen fünf Teil des großen MCU waren. Jedoch konnten nicht alle Marvel-Serien die Fans überzeugen. Besonders das heiß erwartete Zusammentreffen der Marvel-Helden der Netflix-Serien wurde von vielen Fans eher mäßig aufgenommen. Dahingegen wurden ungewöhnliche Marvel-Serien wie Legion oder The Punisher mit Lob überschüttet.

Aus Sicht der Innovation und Vielfalt konnte sich im Serienjahr 2017 eindeutig Marvel als Gewinner durchsetzen. Im Gegensatz zu DC wurden hier mehrere neue Serien auf Sendung gebracht, die sich in einigen Fällen auf kreative Weise von der typischen Superheldenkost abgrenzen und dadurch mehr Innovation in das Genre der Comic-Adaptionen bringen. Schaut man sich jedoch die jeweils aufgebauten Serienwelten von Marvel und DC an, so trumpft das eng verknüpfte Arrowverse des Senders The CW mit einem authentischen Comic-Feeling auf. Hier treten die Superhelden in bunten Kostümen gegen finstere Bösewichte an und helfen sich serienübergreifend gegenseitig. Dagegen sind vor allem die Marvel-Serien auf Netflix von einer düsteren Realität geplagt, in der schicke Heldenkostüme nur in brennenden Mülltonnen zu finden sind. Auch agieren die einzelnen Helden - bis auf ein 8-stündiges und zähes Zusammentreffen - hauptsächlich in ihren eigenen Welten ohne große Berührungspunkte. Ein Problem des riesigen MCU ist zudem die immer größer werdende Schwierigkeit, die verschiedenen Geschichten/Serien auf logische Weise voneinander getrennt zu halten. Unter dem Gesichtspunkt der Umsetzung des Comic-Gedanken in Serienform bleibt DC auch ohne großen Serienzuwachs den Marvel-Serien weiterhin überlegen.

Vielleicht können wir uns ja auch darauf einigen, dass der Gewinner des Serienjahres 2017 weder auf den Namen Marvel noch DC hört, sondern den Titel Legion trägt.

Was bringt das Serienjahr 2018 an Neuheiten?

Im Vergleich zu 2017 tut sich was im Serienbereich der DC-Adaptionen. Mit Krypton, Titans und Black Lightning sind derzeit drei neue Serien aus der Welt von DC geplant. Jedoch sind diese Serien alle eigenständig und gehören (bisher) keinem bestehenden Serien- oder Filmuniversum an. Bei Marvel stehen hingegen mit Marvel's Cloak and Dagger und Marvel's New Warriors zwei neue Serien in den Startlöchern, die das bestehende Marvel Cinematic Universe erweitern.

Wer konnte eurer Meinung nach das Serienjahr 2017 gewinnen? Marvel oder DC?

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