Entdeckt habe ich ihn und seine Musik, wie könnte es anders sein, als ich meine ersten Filme von Hayao Miyazaki anschaute. Sind die Filme an und für sich schon einzigartige, wunderschöne und einfach herzergreifende Gemälde in bewegten Bildern, haben die Melodien mich noch zusätzlich ergriffen.
Ich erwischte mich immer wieder selber, wie ich die Augen schloss und in mein eigenes Zauberland, meinen eigenen Wald, meinen eigenen Himmel, mein eigenes Meer reiste und nie von dort zurück kommen wollte.
Als ich mich dann weiter im asiatischen Kino umsah, entdeckte ich die Filme von Takeshi Kitano. Ich war erst verwundert, wieso es mir bei den Filmen, die ich sah (vor allem bei Kikujiros Sommer), genauso erging, wie bei den Filmen des großen Miyazaki. Schnell wurde mir allerdings bewusst warum. Auch hier war seine Musik unverkennbar Teil des großen Ganzen. Sie floss auch hier in die Bilder ein und ließen mich nicht mehr los.
Irgendwann begann ich dann mir seine Musik „einfach so" anzuhören, um nicht andauernd etwas von den fabelhaften Filmen zu verpassen.
Währenddessen lag ich in meinem Bett, lag im grünen Gras, saß im Zug oder unter einem Baum und vergaß alles um mich herum. Machte mir meine eigenen Filmen in meinem Kopf. Mit der Musik und mir als Hauptdarsteller. Es waren nur Er, Sie und Ich. Joe Hisaishi, seine Musik und Ich. Ich war nicht dort, wo ich in dem Moment physisch aufhielt. Nein, ich war wo anders. Manchmal weiß ich nicht mal mehr wo. Aber irgendwo war ich und war einfach glücklich. Ich erwischte mich dabei, wie mir die Tränen die Wange herunter liefen. Erwischte mich dabei, wie ich einfach lächelte, wie ich traurig und gleichzeitig glücklich wurde. Ja, auch manchmal liefen die Tränen vor Traurigkeit, aber meist eigentlich nur, weil ich so gerühr, so ergriffen war.
Seine Musik schickt mich immer wieder auf eine Reise. Auf eine Reise voller Gefühle, mit langen und kurzen Wegen aber auch mal schwierige und leichte. Manchmal gefährlich, manchmal holprig, manchmal ist sie aber auch nur ein kleiner Spaziergang im warmen Sommerregen.
Seine Musik ist voller Schönheit, so voller Schönheit, dass es schmerzt, voller Träume, voller Hoffnung, voller Wunder, voller Pracht und vor allem voller Magie. Magie, der ich nie entkommen kann und der, unter uns gesagt, ich auch gar nicht entkommen möchte.
Ich habe seine Melodien immer in meinem Herzen. Trage sie Tag für Tag mit mir herum. Denke an sie, höre sie dann in meinem Kopf und bin dann sofort wo anders.
Ja, ich liebe jede einzelne, noch so kleine Note, jedes Stück und jede Reise auf die mich seine Musik schickt. Und ich freue mich jetzt schon auf die nächste.