Hättet ihr euch jemals vorstellen können, dass ein Michael Bay eines Tages auf den Spuren von Kathryn Bigelow (Zero Dark Thirty) oder Paul Greengrass (Das Bourne Ultimatum) wandeln würde? Die Verantwortlichen der geplanten Adaption des Buchs "Thirteen Hours: The Inside Account Of What Really Happened In Benghazi" können das. Denn wie jetzt unter anderem Collider berichtet, soll sich der Transformers-Regisseurs in Verhandlungen für die Inszenierung von eben besagten literarischen Kriegsdrama 13 Hours befinden. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Terror-Anschlag auf ein US-Generalkonsulat im libyschen Bengasi im Jahr 2012, der einen Rattenschwanz an politischen Diskussionen nach sich zog. Elf Jahre nach den Angriffen am 11. September 2001 hatten 100 bewaffnete Anhänger einer radikalen Bewegung die amerikanische Vertretung in Libyen angegriffen, wobei mehrere Menschen getötet wurden.
Klingt erst einmal nicht nach einem typischen Stoff für Michael Bay. Der Regisseur fiel in den letzten Jahren vor allem mit überladenen Actionkrachern wie dem Transformers-Franchise auf, wobei er nie einen großen Wert auf Authentizität oder Brisanz legte. Beide Facetten müssten aber in der Umsetzung der Terror-Thematik zum Grund-Paradigma postuliert werden, was Bay womöglich an seine filmischen Grenzen bringen könnte. Denn schon einmal hatte er versucht, einem schwarzen Tag der amerikanischen Geschichte eine würdige Leinwand-Umsetzung zu verpassen, doch Pearl Harbor erstickte förmlich an seinem ausschweifenden Patriotismus und der Banalität seines Liebes-Plots. Im Vergleich zu seinen bisherigen Mega-Produktionen, für die ihm gleich mehrere hundert Millionen Dollar zur Verfügung standen, müsste Michael Bay sich bei 13 Hours wie schon bei Pain & Gain mit einem angesetzten Budget von 30 - 40 Millionen Dollar ziemlich einschränken.
In trockenen Tüchern ist an dieser Stelle noch nichts. Fest steht bisher, dass das Buch von Mitchell Zuckoff von Drehbuchautor Chuck Hogan (The Strain) für die große Leinwand adaptiert wird.
Was haltet ihr von dem möglichen Richtungswechsel von Michael Bay?