Der englische Titel von Naokos Lächeln lautet Norwegian Wood, benannt nach einem Song der Beatles. Dieser ist Anlass für den mittlerweile erwachsenen Toru (Kenichi Matsuyama), sich an seine Studentenzeit in den späten 1960ern zu erinnern. Während die Studentenrevolten andauern, begeht sein bester Freund aus unerklärlichen Gründen Selbstmord. Toru geht an die Universität in Tokio, um der bedrückenden Situation zu entfliehen. Bei einem Spaziergang trifft er auf Naoko (die durch Pacific Rim im Westen berühmt gewordene Rinko Kikuchi), eine Freundin aus seinen Kindheitstagen. Die beiden beginnen eine Beziehung, die jedoch nur kurzzeitig anhält. Und dann taucht die augenscheinlich perfekte Midori (Kiko Mizuhara) auf.
Naokos Lächeln ist mit einer Länge von über zwei Stunden und Thematiken wie Melancholie, Unentschlossenheit und Tod sicher kein leicht verdaubarer Stoff. Doch vor allem die hochgepriesene Kameraarbeit und der in der Geschichte eingebundene Soundtrack machen den Film, trotz seiner späten Ausstrahlung, zu unserem heutigen Favoriten. Und auch für jene unter euch, die nicht mit dem Buch vertraut sind, ist Naokos Lächeln empfehlenswert, da er nicht den vollständigen Roman abhandelt, sondern ein eigenes Werk darstellt.
Auf intro.de lobt Alexander Dahas:
Dieser wohltemperierten Verfilmung (unter dem Verleihtitel „Naokos Lächeln“) gelingt nun das seltene Kunststück, Jugend als etwas Nachdenkliches, Feierliches und Würdevolles zu präsentieren, ohne den chaotischen Gefühlshaushalt dieses Lebensabschnitts zu verleugnen. Rein optisch ist der Film sowieso ein Vergnügen: die Natur scheint regelrecht den Atem anzuhalten, wenn sie vor die Linse von Kameramann Mark Li Ping Bing kommt. Selten war Melancholie so fotogen und anderer Leute Leid so romantisch.
Für die Musik im Film ist Radiohead-Gitarrist Johnny Greenwood verantwortlich. Der von ihm zusammen gestellte Soundtrack wurde 2010 als Album veröffentlicht.
- Was? Naokos Lächeln
- Wo? Einsfestival
- Wann? 23.15 Uhr