Am 9. Oktober 2025 ist die Serie Boots bei Netflix gestartet, die als Mischung aus Full Metal Jacket und Sex Education eine berührende wie lustige Coming of Age-Geschichte im Militär-Setting erzählte. Nach acht Folgen in einer Staffel ist nun jedoch offenbar Schluss. Denn Netflix hat die neue Serie nach rund zwei Monaten eingestampft.
Boots nach Staffel 1 abgesetzt: Gefeierte Militär-Serie geht bei Netflix nicht weiter
Wie Deadline vor wenigen Tagen berichtete, hat Netflix einer 2. Staffel von Boots kein grünes Licht gegeben. Die Entscheidung ging offenbar nicht leichtfertig über die Bühne, schaffte es die Serie in zahlreichen Ländern über mehrere Wochen in die Top 10 der Serien-Charts und in vielen davon sogar auf Platz 1 – wie auch in Deutschland. Zudem konnte Boots sowohl Fans als auch die Kritik begeistern: Bei Rotten Tomatoes etwa kommt die Serie von Andy Parker auf einen großartigen Kritiken- wie Audience-Score von 90 (!) Prozent.
Produktionsfirma Sony TV hatte daher laut Deadline um eine Verlängerung beim Streamer gekämpft und auch die Optionsverträge an die Stars um Miles Heizer, Liam Oh und Kieran Moore ausgeweitet. Letztendlich haben die Bemühungen nichts genützt. Dass die Serie von einem anderen Streamer aufgegriffen wird, ist aufgrund der strikten Exklusivitätsrechte von Netflix unwahrscheinlich.
Boots war ein queeres Highlight am Serienhimmel 2025 – das in den USA aneckte
Boots basiert auf der Biografie The Pink Marine * von Greg Cope White und dreht sich um den schwulen und ungeouteten Cameron Cope (Heizer), der sich mit seinem besten Freund Ray McAffey (Oh) dem Bootcamp der U.S. Marines in den 1990er Jahren anschließt. Zu der Zeit war Homosexualität im Militär strikt verboten, weshalb das Camp für Cameron ein riskantes Minenfeld darstellt, in dem jedoch auch überraschende und herzerwärmende Verbindungen entstehen.
Die Serie konnte als eines der queeren Highlights aus der Serienlandschaft des Jahres 2025 herausstechen und wurde für ihre Sichtbarkeit von Fans und Kritik gleichermaßen gefeiert. Das US-Pentagon wurde hingegen etwa eine Woche nach Netflix-Start auf die Serie aufmerksam und betitelte sie laut Deadline in einem öffentlichen Statement als "woken Müll":
Wir werden unsere Standards nicht komprimieren um einer ideologischen Agenda gerecht zu werden, nicht so wie Netflix, dessen Führung regelmäßig woken Müll produziert und diesen an ihr Publikum und Kinder füttert.
Inwiefern die Absetzung mit der Reaktion des Pentagons zu tun hat, kann nur gemutmaßt werden.
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