Neuer Netflix-Horror eskaliert im Finale: Das Ende von Things Heard & Seen ist absolut furchtbar

01.05.2021 - 10:00 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
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Der neue Netflix-Horrorfilm Things Heard & Seen enttäuscht als Mix aus Geistergeschichte und Psycho-Ehedrama. Umso bizarrer wirkt das Ende, das einem das Grauen noch schnell um die Ohren schleudert.

Netflix lässt die Horror-Fans nicht im Stich und liefert regelmäßig frischen Nachschub aus dem Genre. Leider gehört der aktuelle Vertreter Things Heard & Seen nicht zu den Filmen, die sich für einen gruseligen oder schockierenden Abend empfehlen lassen.

Die Romanverfilmung mixt eine Geistergeschichte rund um ein verfluchtes Haus mit einem Psychothriller, der die toxische Ehe der Hauptfiguren langsam in Flammen aufgehen lässt. Beide Erzählrichtungen stehen sich aber ständig gegenseitig im Weg, sodass die volle Ladung Horror anscheinend für das Finale aufgespart wurde. Umso bizarrer wirkt das misslungene Ende von Things Heard & Seen.

Das Things Heard & Seen-Ende setzt auf einen billigen, unverdienten Schockeffekt

Die Psychothriller-Klischees des Netflix-Films (die langsam enthüllte dunkle Vergangenheit des Ehemanns) sorgen vor allem für eins: Der Geister-Anteil der Geschichte kommt viel zu kurz. Dadurch plätschert Things Heard & Seen über weite Strecken komplett ungruselig vor sich hin.

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Den fehlenden Horror wollte das Regie-Duo Shari Springer Berman und Robert Pulcini offenbar dann im Finale ausgleichen. Hier überschlagen sich die Ereignisse, wenn Catherine (Amanda Seyfried) von ihrem als mörderischer Betrüger entlarvten Ehemann George (James Norton) getötet wird.

Eine Erklärung dafür bleibt der eigenen Interpretation überlassen: War George bei der Tat vom Geist des vorherigen Hausbesitzers besessen, der ebenfalls seine eigene Familie tötete, oder hat er aus eigenem psychopatischen Antrieb gehandelt?

So oder so wirkt die Entwicklung extrem billig und reduziert Amanda Seyfrieds interessante Figur auf ein bloßes Mittel zum Zweck. Schon davor wurde Catherine auf charakterliche Stichwörter reduziert und Probleme wie ihre Bulimie-Erkrankung bleiben nur oberflächlich angerissen. Am Schluss wird sie endgültig dem plumpen Schockfaktor geopfert, damit der Horrorfilm noch irgendwie seinem Genre gerecht werden kann.

Der Horror am Ende von Things Heard & Seen ist wie der nervige Wecker am Morgen

Allgemein wirkt das ganze Finale des Netflix-Films so, als sollte jeder, der vorher kurz vorm Einschlafen war, nochmal so richtig wachgerüttelt werden. Als wäre der Mord von Catherine als "Krönung" nicht genug, wird einem noch eine letzte Szene mit George hingeworfen, der einer möglichen Erklärung nach surreal-überzeichnet auf hoher See ins Jenseits steuert.

Things Heard & Seen

Auch wenn die Szene für sich genommen recht schick gestaltet ist, fühlt sie sich so spät im Film wie eine verzweifelte Horror-Eskalation an, um auf den letzten Metern noch Schauer zu erzeugen.

Wenn Things Heard & Seen die meiste Zeit eine Schlaftablette im Horror-Genre ist, dann ist das exzessiv überzogene Finale des Netflix-Streifens der nervige Wecker am Morgen, der einen mit besonders schrillen Tönen aus dem Bett schmeißen will. In einem besseren Film wäre das Finale vielleicht sogar passend aufgehoben gewesen, aber hier ist es als viel zu später Horror-Weckruf einfach nur furchtbar.

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Habt ihr Things Heard & Seen schon geschaut? Wie fandet ihr das Ende des Netflix-Films?

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