Seit drei Jahren bin ich jetzt schon auf moviepilot unterwegs. Schon seit Beginn fühle ich mich hier ziemlich wohl und zu Hause, vor allem, seit es die Community-Blogs gibt. Über die dürfte auch meine Mutter ziemlich froh gewesen sein, denn jetzt konnte ich fremde Leute im Internet mit meinem Filmwissen zutexten statt sie. Jetzt sitze ich hier, selbstverschuldet, aus Neugier und Abenteuerlust, und soll mich beschreiben. Na denn...
Geschichten regieren die Welt
Im Wesentlichen kann man mich hinsichtlich meiner Vorlieben auf einige wenige Dinge herunterbrechen: Ich bin leidenschaftlich. Ich verteidige meine Lieblingsfilme mit Zähnen und Klauen, auch wenn ich ihre Fehler kenne und sachlich betrachtet auch eingestehen kann. Ich werde (Zitat mein bester Freund) "richtig manisch", wenn es um meine Lieblinge geht, da kann es schon mal passieren, dass ich in Wasserfallgeschwindigkeit auf meine armen Freunde einquatsche.
Außerdem sammle ich Geschichten. Von frühester Kindheit bis heute erfinde und schreibe ich Geschichten. Ich lese sie, mein Zimmer wird überwiegend von bedrucktem Papier beherrscht. Ich höre mir Geschichten als Hörbücher und Hörspiel an und halte sie mit Stift und Pinsel fest. Und selbstverständlich war ich auch von klein auf von bewegten Bildern begeistert. Denn je mehr es zu erzählen gibt, desto besser.
Jeder fängt klein an
Die meisten Filmbegeisterten, die ich so kenne, sind das irgendwie schon immer gewesen. Für mich begann alles in gezeichneten Bildern: mit Asterix und Obelix. Da mein Vater sämtliche Hefte im Regal stehen hatte und auf Sat.1 immer samstags Asterix-Abend war, als ich klein war, traf sich das natürlich hervorragend. Glücklicherweise war meine Mutter auch noch ganz groß darin, alles auf Video aufzunehmen. Darum war viel Material verfügbar. So habe ich meine Eltern ganz schnell immer wieder mit dem Satz "können wir 'nen Film schauen?" genervt. Jeden. Abend. Fast ausnahmslos.
Es waren auch meine Eltern, die meine frühen Filmerfahrungen geführt und angeleitet haben. Wenn das Kind schon keine Ruhe gab, dann sollte es wenigstens etwas Anständiges schauen. "Etwas Anständiges" waren in diesem Fall die Verfilmungen der Augsburger Puppenkiste und diverse Komödien, ob völlig bescheuert oder raffiniert.
Ich lernte Louis de Funès lieben, verliebte mich auf ewig in Robin Hood - Helden in Strumpfhosen, blieb natürlich vor Die Ritter der Kokosnuß nicht verschont und kannte Is' was, Doc? sehr schnell in- und auswendig. Und ich liebe sie alle nach wie vor.
Franchise-Freude und Leidenschaftsausbau
Lange blieb ich bei altbekannten Gesichtern. Bis ich mit 12 Jahren James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau sah. Die Bond-Reihe war vermutlich das erste Franchise (außer Asterix), das mich richtig in seinen Bann zog und sich meine ewige Treue verdient hat. Nur wenige fiktive Figuren sind mir so sehr ans Herz gewachsen wie der Doppelnullagent mit dem trockenen Humor. So entdeckte ich die Freuden dieser verrückten Welt der großen Namen. Zu James Bond kamen dann sehr schnell Harry Potter und noch einige andere Franchises und die Notwendigkeit, ins Kino zu gehen.
Zunehmend gab es den Drang, mehr zu kennen als nur die Handlung eines Films. Ich wollte meine Lieblingsdarsteller öfter sehen, mehr von bestimmten Komponisten hören und wissen, wie ein Set für das viktorianische London entsteht. Der erste Schritt war das Verschlingen des riesigen Bildbandes meiner Eltern über die Bond-Filme. So wurden Filme von gelegentlicher Unterhaltung zur Leidenschaft.
Schöne Neue Welt
Dann kam das Studium. Die Entscheidung war schwer bei so vielen Interessen und schließlich wurde es Biologie. Im Biostudium selbst lernte ich zwar nichts über Filme, traf aber lauter Filmbegeisterte wie mich. Plötzlich eröffneten sich unzählige neue Themengebiete: Neue Genres, Serien, Regisseure, Arthousekino und Trivia-Wissen. Gemeinsame Filmabende und Serienmarathons kurbelten die Begeisterung weiter an und ich begab mich auf die endlose Odyssee in die Welt der Filme und Serien.
Meine Vorliebe für Superhelden wurde ausgebaut (besonders für die von Marvel), weil es endlich Leute gab, die genauso davon fasziniert waren wie ich. Ich fing mit Cosplay an und bloggte auf moviepilot. Ich arbeitete ein Jahr lang in den Ulmer Arthouse-Kinos und sah einige Filme, die sonst sicher an mir vorüber gegangen wären.
Mit neuen Serien kam eine wachsende Liebe zu englischen Produktionen. Nach Bond hielten dadurch auch Inspector Barnaby, Lewis - Der Oxford Krimi, Sherlock, seit Kurzem Doctor Who und unzählige andere bei mir Einzug.
Inzwischen gibt es kaum ein Genre, das mich nicht interessiert (außer vielleicht Horror). Ich bin für Intelligentes genauso zu begeistern wie für dämlichen Splatter.
Irgendwann stellte ich fest, dass ich etwas anderes als Bio ausprobieren wollte. Zu wenig kreativer Freiraum und zu viel Drang, zu schreiben. So kam mir irgendwann die fixe Idee, mal mehr zu schreiben. Als Praktikantin hier in Berlin bei moviepilot. Die nahmen mich dann sogar.
Ich bin noch immer weit entfernt davon, alle guten Filme dieses und des letzten Jahrhunderts gesehen zu haben, doch ich hole täglich auf. Und sammle weiter Geschichten.