Nicole Heesters spielt in Fünf Tage Vollmond die Rolle der alten Johanna Thamsen. Sie ist eine lebenslustige, bodenständige Frau, die auch im hohen Alter immer noch in der traditionellen Familienpension ihrer Tochter auf einer Hallig in der Nordsee aushilft. Als sie eines Tages ein Päckchen mit unbekanntem Absender erhält, gerät Johannas Alltag aus den Fugen. Sie beginnt, über die vergangenen Jahre nachzudenken, und erinnert sich an ihr lange gehütetes Geheimnis, an fünf schicksalsreiche Tage im Sommer 1969. Hier beantwortet sie Fragen zu dem Film.
Nach 40 Jahren lüftet Johanna gegenüber ihrer Tochter ein gut gehütetes Geheimnis. Ist es eine Erleichterung für Johanna, endlich ihr Schweigen zu brechen?
Ja, das ist es. Wenn nicht die Umstände gewesen wären, hätte sie es vielleicht nie getan.
Ihre leibliche Tochter Saskia Fischer spielt in Fünf Tage Vollmond Ihre Filmtochter. Wie war es für Sie, wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen?
Es war sehr gut und ein schönes Gefühl, einem vertrauten Gesicht in die Augen zu schauen.
In Fünf Tage Vollmond ist es der letzte Wille von Johannas damaligen Geliebten, seine Überreste auf See zu bestatten. Würden Sie auch im wahren Leben den letzten Willen einer verflossenen Liebe erfüllen?
Ja, das würde ich. Wie es Johanna auch in dem Film getan hat.
Zur Schauspielerin:
Nicole Heesters ist die Tochter des legendären Schauspielers und Sängers Johannes Heesters und gehört zu den führenden Theater- und Fernsehschauspielerinnen im deutschsprachigen Raum. Seit über 50 Jahren steht die vielfach ausgezeichnete Theatermimin auf der Bühne und arbeitete mit Regie-Größen wie Peter Zadek und August Everding. Ihre Schauspielausbildung absolvierte sie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1953 stand Nicole Heesters in Ich und meine Frau (Regie: Eduard von Borsody) vor der Kamera, 1954 debütierte sie am Wiener Volkstheater in der Titelrolle des Erfolgsstücks “Gigi”. Daraufhin erhielt sie ein festes Engagement am Düsseldorfer Schauspielhaus, dem sie bis 1972 angehörte. Es folgten weitere Gastspiele, u. a. in Hamburg, Berlin, München, Bochum, Basel, Zürich, Köln und Wien. Für ihre herausragenden Theaterleistungen wurde sie mit Preisen wie “Goldener Vorhang” und “Goldene Maske” geehrt. Ihre vielen Theaterverpflichtungen schränkten ihre Engagements für Film und Fernsehen zwar ein, dennoch konnte man sie in zahlreichen Produktionen erleben: Ab 1978 ermittelte sie als erste weibliche Tatort-Kommissarin Buchmüller. 1981/82 stand sie an der Seite von Rainer Werner Fassbinder und Richy Müller im Thriller Kamikaze 1989 von Wolf Gremm vor der Kamera.
Quelle: Mit Material der ARD