Oliver Stones W ist eine biografische Komödie

09.10.2008 - 08:30 Uhr
Josh Brolin als George W. Bush
Lionsgate
Josh Brolin als George W. Bush
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NEWS» W. von Oliver Stone hatte Premiere in New York mit einem oscarverdächtigen Josh Brolin.

Lange wurde gerätselt, was W – Ein missverstandenes Leben von Oliver Stone für ein Film werden würde. Immerhin sagte der Regisseur jedem, der es wissen wollte: Ich mache einen unpolitischen Film über den amtierenden US-Präsidenten George W. Bush. Niemand glaubte ihm so recht. Nun hat die Geheimniskrämerei ein Ende, denn die Filmbiographie wurde in New York einem erlesenen Publikum eine Woche vor dem offiziellen Kinostart präsentiert.

Regisseur Oliver Stone – schon mit JFK – Tatort Dallas und Nixon – Der Untergang eines Präsidenten an amerikanischen Präsidenten interessiert – bekam viel, laut der Berliner Zeitung sogar tobenden Beifall für seine biografische Komödie. Für die Komödie habe er sich entschieden, weil sich der Charakter George W. Bush nicht entwickeln würde. Besonders konzentriert sich der Regisseur auf das Verhältnis von Vater und Sohn; immer ginge es George W. Bush darum, sich an dem anderen Präsidenten und der Vaterfigur abzuarbeiten. Seine wilde Jugend mit Alkoholexzessen ist Thema, ebenso wie sein Übergang zu den “wiedergeborenen Christen”, die einen Teil seiner Radikalisierung ausmache. Außerdem beleuchtet W – Ein missverstandenes Leben die Hintergründe des Irakkriegs, es ist das Öl und nicht die Freiheit, welches Amerika in den Krieg treibt. Provokante Thesen für das amerikanische Publikum.

Aber der Regisseur hat noch nie vor der Provokation haltgemacht. Besonders in Darsteller Josh Brolin hat er einen Schauspieler gefunden, der die Person genau trifft. Er erinnert an einen Cowboy aus Texas, der auf einmal auf dem wichtigsten Stuhl der Welt sitzt. Für die Netzeitung ist die darstellerische Leistung des Josh Brolin oscar-verdächtig.

Übrigens: Oliver Stone hatte es schwer, einen Verleiher für W – Ein missverstandenes Leben in den USA zu finden. Paramount, 20th Century Fox und Warner Bros. haben alle mit Rücksicht auf ihre Aktionäre abgelehnt oder gehören sowieso Republikanern. Lionsgate, der einzige unabhängige US-Verleih, bringt den Film nun am 17. Oktober in die Kinos, drei Wochen vor der Wahl des nächsten Präsidenten. Ein deutscher Starttermins steht noch nicht fest.

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