Oscar-Veteranen mögen keine zweite Geige

11.09.2012 - 15:00 Uhr
Können vier Klassikroutiniers schiefe Töne im Zusammenspiel miteinander vermeiden, wenn plötzlich Schicksalsschläge auf sie hereinprasseln? Das Kammerspiel A Late Quartet mit Philip Seymour Hoffman und Christopher Walken geht der Frage auf den Grund.

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Letztes Jahr preschte Roman Polanski mit Der Gott des Gemetzels in punkto Kammerspiele mit vier Personen vor. Jetzt ziehen die altehrwürdigen Oscar-Gewinner Christopher Walken und Philip Seymour Hoffman unter der Regie des Debütanten Yaron Zilberman nach. In Saiten des Lebens sind die beiden Schauspieler Teil einer Truppe von klassischen Musikern, die jahrzehntelang um die Welt gezogen sind. Doch eines Tages wird einer der vier Künstler krank und viele unterdrückte Konflikte kommen ans Tageslicht. Wir haben heute für euch den ersten Trailer und ein paar Kritikermeinungen zu dem Drama, das gestern beim Internationalen Filmfestival in Toronto uraufgeführt wurde.

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Peter (Christopher Walken), Daniel (Mark Ivanir), Juliette (Catherine Keener) und Robert (Philip Seymour Hoffman) sind ein eingespieltes Team – im mehrfachen Sinne. Seit mehreren Jahrzehnten touren die vier als Streichquartett erfolgreich um den halben Globus. Eines Tages erhält Peter jedoch die Nachricht, dass er an Parkinson leidet. Er weiß, dass er nicht mehr lange wird spielen können und bittet seine drei Kollegen um ein letztes großes Konzert zu seinem Abschied von der Bühne. Nachdem Peter seinen Rückzug verkündet hat, kommt es aber hinter den Kulissen zu Rivalitäten und Eifersüchteleien.

Robert und Daniel streiten sich auf einmal darum, wer seine Nachfolge als Leiter der Truppe einnehmen soll, und jahrelang unterdrückte Konflikte in der Beziehung zwischen Juliette und Robert kommen aufgrund Peters unheilbarer Krankheit plötzlich ans Tageslicht. So beschwert sich zum Beispiel ihre gemeinsame Tochter Alexandra (Imogen Poots) über Nacht lautstark darüber, wie sehr sie ihre Mutter immer vernachlässigt hat. Schaffen es die vier Musiker, sich noch einmal für einen fulminanten Schlussakkord zusammenzuraufen und Peter einen glänzenden Abschied von der Bühne zu ermöglichen?

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Bei seiner gestrigen Premiere auf dem Festival von Toronto erzeugte A Late Quartet gemischte erste Reaktionen von Kritikern. ‘Eine fantastische Besetzung hilft dabei, A Late Quartet, ein ansonsten sehr konventionelles Kammerspiel von Regisseur und Drehbuchautor Yaron Zilberman über das Niveau eines Durchschnittsfilms zu heben’, schreibt der Hollywood Reporter. Das Magazin ist der Meinung, dass das Werk abgesehen von einer bemerkenswerten Eröffnungsszene und wenigen anderen Sequenzen insgesamt eher biedere Kost bietet und sich in zu vielen gekünstelt wirkenden Nebenhandlungen verstrickt. Jedoch könnten die Darsteller sowie die Arbeit der David Lynch -Veteranen Frederick Elmes hinter der Kamera und Angelo Badalamenti beim Soundtrack überzeugen.

npr bläst ins gleiche Horn und sieht das Drehbuch als den hauptsächlichen Übeltäter, durch den die guten schauspielerischen Leistungen an Wert verlören. Die Stärken des Films seien die Szenen, in denen die Unstimmigkeiten in der Ehe zwischen Robert und Juliette zum Vorschein kämen. Jedoch sei das Ende zu schmalzig und manche Nebenschauplätze, wie die Konflikte mit Tochter Alexandra, würden das Drama nur zusätzlich und unnötigerweise verkomplizieren. Außerdem würden die Passagen über die Streitigkeiten zwischen Robert und Daniel teilweise lächerlich und fast schon wie eine Farce wirken, an anderen Stellen aber wie ein Melodrama, das mit sich selbst ringt. Hinzu kommt, dass beides manchmal fließend ineinander übergehe.

Wie gefällt euch der Trailer zum Kammerspiel A Late Quartet?

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