Ihr denkt bei Niederschlag nicht an den letzten Klitschko-Kampf? Wenn Euch jemand kalte Schauer über den Rücken jagt, fordert Ihr ein Handtuch. Sehr gut, dann seid Ihr hier genau richtig, denn bei uns lautet das Motto heute: Es regnet, es regnet, die Leinwand wird nass.
7. Forrest Gump erklärt uns den Regen
Zur meteorologischen Einführung in die Natur des Niederschlags lauschen wir den Worten des einfältig-weisen Forrest Gump:
One day it started raining, and it didn’t quit for four months. We been through every kind of rain there is. Little bitty stingin’ rain… and big ol’ fat rain. Rain that flew in sideways. And sometimes rain even seemed to come straight up from underneath.
Forrest ist nämlich als Soldat in Vietnam unterwegs und muss durch den Monsun, hinter die Welt, ans Ende der Zeit, bis kein Regen mehr fällt. (Mit Dank an Tokyo Hotel!)
Es regnet ab 2:38, bei 4:51 hört es wieder auf:
6. Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen – und Deine Diät fällt ins Wasser
Der glücklose Erfinder Flint macht eines Tages eine unglaubliche Entdeckung: Ihm gelingt die Umwandlung von Wasser in Essen. Dumm nur, dass seine Innovation außer Kontrolle gerät und plötzlich gigantische Lebensmittel vom Himmel regnen. Wer von Euch sich auf den leckersten Niederschlag aller Zeiten freut, muss sich allerdings noch etwas gedulden:Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen läuft am 28. Januar 2010 in den deutschen Kinos an.
5. Wir haben hier einen Bluter: Blade
Neulich im Technobunker: Der Beat stampft und die Menge tanzt. Alles deutet auf einen kollektiven Höhepunkt hin. Plötzlich löst sich die Spannung, die Sprinkleranlage geht an, doch es regnet keine blaue Ersatzflüssigkeit, sondern echtes Blut. Einer der wenigen Nicht-Vampire schaut dumm aus der inzwischen roten Wäsche und die versammelten Dancefloor-Untoten fahren die Beißerchen aus. Da kann nur noch die Ein-Mann-Armee Blade helfen. – Was 1998 wirklich ziemlich cool war, lockt heutzutage keinen Killerspiele-Spieler hinter dem Flachbildschirm hervor. Der Beat ist aber immer noch gut.
Es regnet ab 2:25:
4. Mein Nachbar Totoro stampft den Regen nieder
Ein Mädchen wartet an einer Bushaltestelle im Wald, auf dem Rücken trägt es ihr schlafendes Brüderchen. Es regnet. Zu den Geschwistern gesellt sich Totoro, eine graufellige Riesenkaninchen-Abart, und schützt sich mit einer drolligen Blatt-Mütze vorm Niederschlag. Die Lage ist angespannt. Das Mädchen reicht Totoro ihren Zweitschirm und weißt ihn (sie? es?) in die ordnungsgemäße Nutzung ein. Der graue Riese freut sich. Er stampft so fest auf den Waldboden, dass sich das Wasser von den Bäumen in einem gewaltigen Schwall über die Wartenden ergießt. Totoro freut sich noch mehr. Endlich kommt der Katzenbus und Totoro fährt nach Hause. Ja, der Katzenbus. Seht selbst:
3. Du sollst mein Glücksstern sein, das ist ein Befehl!
Kinofilme sind bekannt dafür, es mit der Realität nicht immer ganz so genau zu nehmen. Ein Beispiel: Wenn der gemeine großstädtische Berufspendler morgens im real existierenden Niederschlag steht, hasst er im Stillen vor sich hin. Wenn Gene Kelly abends im künstlichen Film-Regen steht, steppt er vor Freude und besingt seine feucht-fröhliche Wahnsinnstat. Oh Menschen verachtende Muscialwelt!
2. Regen als Modeaccessoire in Frühstück bei Tiffany
Holly Golightly ist auf der Flucht: Sie will raus aus New York, weg von ihrem Geliebten Paul Varjak. Im Taxi zum Flughafen gibt sie auch ihrer Katze den Laufpass, indem sie sie in eine Schlechtwetterfront entlässt. Paul hat genug: Er hält seiner Flamme vor, dass sie ihr ganzes bisheriges Leben davongelaufen ist. Holly besinnt sich, stürmt aus dem Taxi und sucht im strömenden Regen nach ihrer Katze. Schließlich wird sie fündig, gemeinsam trotzen Holly, Paul und der Stubentiger der Nässe. Zum Abschied erklingt Moonriver; im Publikum werden die Taschentücher gezückt. Und die Moral von der Geschicht’: Egal ob kleines Schwarzes, Klunker von Tiffany’s oder regendurchtränkter Trenchcoat – Audrey Hepburn kann einfach alles tragen.
1. Blade Runner: Tränen fürs Poesiealbum
In Blade Runner regnet es permanent – das ist ungemütlich, bildet aber einen malerischen Kontrast zur großstädtischen Neonreklame. Am Ende jagt Android Roy Batty einen hilflosen Harrison Ford über die glitschig-feuchten Dächer von Los Angeles (Ja, Los Angeles ist eine verregnete Stadt, zumindest 2019). Mit nacktem Oberkörper und niederschlagbenetztem Haupt setzt Roy zum finalen Monlog an:
Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkel, nahe dem Thannhäuser-Tor. All diese Momente werden verloren sein… in der Zeit, so wie… Tränen im Regen.
Ach Roy, Du altes Sensibelchen!
Nach so viel Regen gilt jetzt für Euch: Regen und einen Kommentar schreiben! Welche durchnässten Szenen fallen Euch noch ein?