Remakes von Robocop & Total Recall waren Paul Verhoeven zu ernst

15.02.2018 - 17:05 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Robocop und Total RecallStudioCanal/Sony
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Die Remakes von Total Recall und Robocop gingen an den US-Kinokassen unter und Paul Verhoeven, Regisseur der Originale, erklärt einen der möglichen Gründe für das Scheitern: Sie waren schlicht zu ernst.

Tele 5 zeigt heute Abend RoboCop von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1987. Hier könnt ihr nachlesen, was er von Remakes seiner Science Fiction-Klassiker hält.

Paul Verhoeven hat ausgesprochen, was sicher viele Zuschauer dachten: Die Remakes seiner beiden Meisterwerke RoboCop (1987) und Die totale Erinnerung - Total Recall (1990) waren viel zu ernst. Es gibt viele Gründe, warum Total Recall (2012) mit Colin Farrell und RoboCop (2014) mit Joel Kinnaman an den Kassen mehr oder weniger implodierten. Die Idee, eine Marke neu aufzubereiten, aber deren Grundbausteine zu ignorieren, dürfte dazu gehören.

In einem Interview mit Collider  über seinen neuen Film Elle wurde Verhoeven gefragt, ob er die Sequels und Remakes seiner Filme schaut. Folgendes gab er zur Antwort:

Ja, sicher, ich schaue mir sie an. Aus irgendeinem Grund denken [die Verantwortlichen], dass die leichte Stimmung von beispielsweise Total Recall und Robocop ein Hindernis ist. Also nehmen sie diese einigermaßen absurden Geschichten und machen sie viel zu ernst. Ich denke, das ist ein Fehler.

Am Beispiel Robocop von José Padilha erklärt Paul Verhoeven:

[Als er im Remake] erwacht, haben sie ihm ein Gehirn verpasst. Er ist schrecklich verletzt und hatte Amputationen, was grausig ist und tragisch von Anfang an. Wir haben das [beim Original] nicht getan. Sein Gehirn ist tot und er hat nur flüchtige Erinnerungen und braucht einen Computer, um herauszufinden, wer er überhaupt ist. Ich denke, indem man ihm kein Robo-Gehirn gibt, wird der Film viel schwerer und das hilft dem Film auf gar keinen Fall. Es wird vielmehr noch lächerlicher und absurder, aber auf die falsche Art und Weise.

Zusammenfassend meint Verhoeven über die Remakes von Robocop und Total Recall:

Beide Filme brauchten die Distanz der Satire oder Komödie, damit die Zuschauer sie einordnen können. Sie ohne jeden Humor zu drehen, ist ein Problem und keine Verbesserung.

Padilhas Robocop-Version wurde von der Kritik zumindest teilweise für ihre Herangehensweise gelobt, spielte in den Staaten aber wie Len Wisemans Total Recall nur knapp 59 Millionen Dollar ein. International lief er etwas besser als die totale Erinnerung. Paul Verhoeven hat derweil mit Elle den besten Film beim diesjährigen Festival in Cannes vorgestellt. Aber vielleicht kommt auch hier bald ein US-Remake als knallhartes Rape-and-Revenge-Drama mit Jennifer Lopez in der Isabelle Huppert-Rolle.

Was haltet ihr von Paul Verhoevens Aussagen?

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