Laut Variety setzt der Weltuntergangsfilm 2012 von Roland Emmerich im Reich der Mitte Rekordsummen um. Bisher wurden 62 Millionen Dollar eingenommen. Jetzt hoffen die Produzenten, auch die 63 Millionen Dollar-Marke zu durchbrechen und damit den bisherigen Rekordhalter Transformers – Die Rache abzulösen.
Einen Blockbuster hat 2012 schon jetzt hinter sich gelassen: Der chinesische Propagandafilm Die Gründung einer Republik, der Anlässlich des 60sten Jahrestages der Volksrepublik produziert wurde, konnte lediglich 61 Millionen Dollar umsetzen. Wen interessiert schon der Aufbau einer einzelnen Republik, wenn die ganze Welt untergeht? Der Erfolg der ausländischen Filme ist umso bitterer, da ohnehin nur 20 ausländische Produktionen pro Kinojahr zugelassen werden. Von diesen 20 kommen wiederum nur wenige aus den USA. Vielleicht erklärt aber gerade dies den Appetit des Publikums nach Hollywood-Blockbustern.
China wird immer stärker zur Kinonation. Das chinesische Kulturministerium vermeldet regelmäßig Wachstumszahlen, welche die Dollarzeichen in den Augen der Produzenten funkeln lassen. In den ersten 10 Monaten des Jahres wurden umgerechnet 733 Millionen Dollar eingenommen. Im Vergleich zum Vorjahr wird sich voraussichtlich ein Wachstum von 40% ergeben. Dieses immense Wachstum wird auf die rasant wachsende Zahl von Kinos zurückgeführt. Aus den 4000 Kinosälen 2008 sind dieses Jahr schon 4500 geworden. Bis Ende nächsten Jahres sollen es sogar 6000 werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird auch in China verstärkt auf den Aufbau von Multiplex-Kinos gesetzt. China wird also Deutschland, welches seit längerer Zeit bei ca. 4600 Kinoleinwänden verharrt, in Kürze überholt haben.
Die chinesischen Behörden sehen den Erfolg von 2012 übrigens gelassen. Schließlich werden in 2012 die lästigen buddhistischen Mönche zuerst von der Riesenflutwelle weggespült.