Der Name Sam Raimi dürfte vielen noch von der Spider-Man-Trilogie mit Tobey Maguire bekannt vorkommen oder aber durch Die fantastische Welt von Oz, sein neuestes Projekt. Bevor Sam Raimi allerdings fantastische, bunte Welten erschuf, war er vornehmlich für seine Horrorfilme bekannt. Als einer der ersten, der das gesichtslose Böse so grandios einsetzte, prägte er mit Tanz der Teufel und dem Sequel das Horrorgenre. In Drag Me to Hell wird uns deutlich gezeigt, dass mit Flüchen nicht zu spaßen ist. Sam Raimi schafft eine gelungene Mischung aus Grusel, Ekel und Humor, die als Liebeserklärung an das Genre zu verstehen ist, mit dem er groß wurde. Der Film nimmt sich an keiner Stelle zu ernst und ist somit umso mitreißender, da wir wirklich mit allem rechnen müssen. Auch ein wenig Slapstick à la Looney Tunes darf nicht fehlen, wenn er Ambosse auf Köpfe plumpsen lässt.
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Christine Brown (Alison Lohman) führt ein glückliches Leben mit ihrem Freund Clay Dalton (Justin Long) in Los Angeles. Als Kreditsachbearbeiterin entscheidet sie über die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden und kann vielleicht sogar ihrem hinterlistigen Kollegen eine Beförderung wegschnappen, wenn sie etwas skrupelloser mit Risikokandidaten umgeht. Bei einer geheimnisvollen Zigeunerin, die sie um Hilfe anfleht, bietet sich ihr genau diese Chance – sie hätte ihr ein Darlehen bewilligen können, entschließt sich aber mit schlechtem Gewissen für eine Ablehnung, um Punkte bei ihrem Chef zu sammeln. Eine Entscheidung, die nicht folgenlos bleibt. Christines Leben wird zur Hölle auf Erden, denn die jetzt obdachlose Frau belegt sie mit einem mächtigen Fluch. Beistand und Rat findet sie allein bei dem Seher Jas, der ihr einen möglichen, aber schwierigen Weg zeigt, der ewigen Verdammnis zu entgehen. Während die finsteren Mächte immer näher rücken, muss Christine eine weitere Entscheidung treffen: Wie weit wird sie gehen, um sich von dem Fluch wieder zu befreien?
Sam Raimi zeigte schon bei Tanz der Teufel, dass sich Horror und Humor nicht meiden müssen. Bei Drag Me To Hell wird deutlich, wie viel Spaß er bei der Inszenierung seiner Filme haben muss. Das heißt allerdings nicht, dass der Film in Klamauk ausartet. An den wichtigen Stellen bringen die Darsteller wunderbar den Ernst ein, der uns nie vergessen lässt, dass wir immer noch einen Horrorfilm bestaunen. Wer nicht unbedingt einen Schockmoment nach dem anderen braucht und sich auch gerne mal ein wenig ekelt, der ist hier an der richtigen Adresse. Sam Raimi schafft es, den Zuschauer auf eine Achterbahn der Gefühle zu schicken und balanciert gekonnt zwischen Schrecken und Augenblicken des Schmunzelns. Es existieren zwei Schnittversionen des Films, die sich allerdings nur sehr geringfügig voneinander unterscheiden. Welche Version um 22:30 Uhr auf VOX letztendlich gezeigt wird, ist unklar, doch bei einem Unterschied von nicht ganzen zwei Minuten, geht selbst bei der geschnittenen Version nicht allzu viel verloren.
Heute im TV: Drag Me To Hell
Wann: 22:30 Uhr
Wo: VOX