Schlümpfe sind die wahren Zombies

12.01.2009 - 17:22 Uhr
HAPS HAPS HAPS!
Carlsen Comic
HAPS HAPS HAPS!
NEWS » Comiczeichner enthüllt woher die Idee für die wandelnden Toten wirklich stammt

Zombies sind der moderne Alptraum. Das demokratische Monster. Kein Fluch wie beim Werwolf, keine erotisch-melancholische Komponente wie beim Vampir und nichtmal eine exotische Herkunft wie beim Monster aus der Schwarzen Lagune oder der Mumie. Jeder kann zum Zombie werden, ein einfacher Biss genügt und schon breitet sich die Infektion aus, macht aus normalen Menschen blutrünstige, tumbe Fleischfresser.

Zombies fehlt jede Eleganz, sie sind die die stumme, grunzende Masse. Zombies spielen nicht mit ihren Opfern. Sie schmieden keine Komplotte, sie breiten nicht genüßlich ihre Pläne aus. Sie sind die Reduktion des Grauens: Da ist etwas das dich auffressen will.

Einzeln sind sie relativ harmlos, doch es dauert meist nicht lange bis die Untoten als unnachgiebige Masse auch die Stärkste Gegenwehr überrollen. Das Zerrbild des Konsummenschen, der stumpf nur noch an eines denkt: Fressen. Und jeder kann zum Zombie werden. Familie, Freunde, ja sogar Tiere. Eben noch ein geliebter Mensch, im nächsten ein tollwütiger Untoter, der ohne zu zögern seinen Blutdurst befriedigt.

Natürlich haben diese Monster des modernen Horrorkinos wenig zu tun mit jenen mystischen lebenden Toten die noch in den 30er Jahren als Opfer des hawaiianischen Voodookultes inszeniert wurden. Das heutige Bild der Zombies prägte vor allem ein Mann: George A. Romero der 1968 mit Die Nacht der lebenden Toten den wegweisenden Meilenstein des Genres drehte, der bis heute die Regeln des Zombiefilms dominiert. Romero, der demnächst seinen neuen Untotenfilm Survival of the Dead in die Kinos bringt, ist der Vater der Zombies, darüber herrscht Einigkeit.

Ein Online-Comicstrip von Menage a 3 stellt allerdings eine spassig-spannende Theorie auf. Er verweist auf das Comic-Album Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe von Peyo in dem sich die kleinen Schlümpfe einer Plage erwehren müssen, die durchaus Ähnlichkeit mit Zombies hat. Zitat aus Menage a 3:

“Ja die Schlümpfe! Im Buch "Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe wird ein Schlumpf durch ein Insekt mit einer Krankheit infiziert, die ihn schwarz, grunzend und agressiv werden lässt. Er verspürt danach den Drang die Krankheit durch das beißen anderer Schlümpfe zu verbreiten… Die Story endet mit einer kleinen Gruppe von Überlebenden, die sich einer Horde Infizierter erwehren müssen, die ihnen entgegenstürmt…

Was nichts anderes ist als das Szenario der modernen Zombie-Apokalypse – und eines, das Romeros um gut neun jahre zuvorkommt."

Interessante Theorie, auch wenn bezweifelt werden darf, dass George A Romero sich damals wissentlich bei den putzigen Zeichnungen des Belgiers Peyo bedient hat. Dessen Werke waren aber immer schon offen für kühne Interpretation: Seit Jahren hält sich die hartnäckige Behauptung, dass die Schlümpfe nur eine Metapher für den KuKluxKlan seien. Beweis: Sie sind eine verschworenen Männergemeinschaft, die einzige Frau ist arisch blond, sie tragen alle weiße Kapuzen, tanzen um ein Feuer und verehren ihren Anführer den “Großen Schlumpf” der als Einziger rot gekleidet ist. Achja und der Bösewicht ist ein böser Zauberer namens Gargamel, der auch als bösartige Karikatur eines Juden interpretiert werden könnte.

Blödsinn? Natürlich. Aber genauso spannend wie die Vorstellung, dass sich in Zombie – Dawn of the Dead eine Horde Haps-rufender Schlümpfe auf das Einkaufszentrum zubewegt.

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