Regisseur, Schauspieler und Produzent Til Schweiger ist überhaupt nicht böse auf die Deutsche Filmakademie, obwohl sie seinen Film Keinohrhasen mit Ignoranz bestraft haben. Lakonisch und in großer Künstlermanier meint er: “Dafür habe ich gar keine Zeit.” Wir haben über seinen Austritt ausführlich im Filmspot vom 21. Januar berichtet.
Nun geht der Filmemacher noch einen Schritt weiter und konkurriert mit der Deutschen Filmakademie, die jährlich hochdotierte Preise von Steuergeldern vergibt. Til Schweiger will einen neuen Filmpreis ins Leben rufen, der … von den Steuerzahlern, also den Zuschauern vergeben wird. Das können wir nur begrüßen. Bei der Deutsche Filmakademie wird laut Statut eigentlich auch ein Publikumspreis vergeben. Dieser ist aber der einzige der vielen Auszeichnungen, der undotiert ist und zudem kann nur aus jenen Filmen gewählt werden kann, die von der Akademie nominiert sind. Das jedenfalls sagt das Statut, aber die Praxis sieht dann doch anders aus. Wir könnten trotz intensiver Recherche nur den Publikumspreis 2004 mit Das Wunder von Bern ausmachen. Wer hat eigentlich den Publikumspreis 2005, 2006 und 2007 gewonnen?
Jedenfalls würde ein Deutscher Filmpreis, der von den Zuschauern vergeben wird, die Deutsche Filmakademie und ihre Vergabe-Regularien einmal mehr in Zugzwang bringen.