Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin kommt ins Kino. Der Streifen ist die Verfilmung der unverschämt erfolgreichen Buchreihe von Sophie Kinsella. Fünf Romane hat die Autorin über ihre Schnäppchenjägerin geschrieben, 15 Millionen Exemplare wurden davon verkauft. Produzent Jerry Bruckheimer (Fluch der Karibik) und Regisseur P.J. Hogan (Die Hochzeit meines besten Freundes) haben es sich nun nicht nehmen lassen, den Bestseller zu verfilmen.
Der Film handelt von Rebecca Bloomwood (Isla Fisher), einer pathologisch kaufsüchtigen jungen New Yorkerin, die ihr Leben partout nicht auf die Reihe bekommt. Ihr Schuldenberg ist kaum zu überblicken. Aber sie hat Glück. Auf den letzten Drücker bekommt die pekuniär absolut inkompetente Miss Bloomwood ein Bewerbungsgespräch. Auf dem Weg zu demselben muss sie jedoch ihrer Sucht nachgeben, und sich noch einen grünen Schal reinpfeifen, den sie aber nicht mehr bezahlen kann, weil ihre zwölfte und letzte Kreditkarte auch noch überzogen ist. Also schnorrt sie auf der Straße umher und findet einen Barmherzigen, der sich ihrer annimmt und ihren grünen Schal bezahlt. Dann kann sie ja endlich zu ihrem Bewerbungsgespräch. Wie der Hollywood-Zufall so will, ist ihr zukünftiger Boss genau der attraktive und gutmütige Gentleman, der ihr eben noch den Schal bezahlt hat. Der Chef entpuppt sich als Mann ihrer Träume, sie verliebt sich, alles wird gut, der Rest ist Schweigen.
Das ist doch genau die Nachricht, die wir in Zeiten der Finanzkrise brauchen. Mädel, hol dir zwölf Kreditkarten, geh shoppen statt arbeiten, richte dich und dein Leben so richtig zu Grunde, dann kommt ein toller Prinz im Nadelstreifenanzug und errettet dich. Kapitalismus gone wild. Shoppen als Allzweck-Therapeutikum, als neue Wunderdroge? Die Ausrede, dass der Film das ja nicht verherrlicht, weil die Gute wahrscheinlich am Ende ihre Kaufsucht überwindet und glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebt, die zählt nicht. Dieses Verhalten müsste bestraft, und nicht belohnt werden. Die sollte nicht ihren Märchenprinzen finden, sondern zum Beispiel wie Marion in Requiem for a Dream enden. Das wäre eine Botschaft.