Stephen Dorff - mehr als nur ein hübsches Gesicht

04.11.2010 - 08:50 Uhr
Stephen Dorff in Somewhere
Tobis
Stephen Dorff in Somewhere
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In Sophia Coppolas neuem Film Somewhere spielt Stephen Dorff einen Schauspieler, der nach ein paar erfolgreichen Filmen eher lustlos weiter arbeitet. Im wahren Leben liebt Stephen Dorff die Schauspielerei – aber nicht den Ruhm.

Somewhere, der neue Film von Sofia Coppola, mit Stephen Dorff in der Hauptrolle startet am 11. November in unseren Kinos. Wir sehen uns Stephen Dorff mal genauer an, denn der Mann hat doch ein wenig mehr zu bieten als nur ein hübsches Gesicht.

Das Besondere an Stephen Dorff ist, dass er sich seine Rollen genau aussucht und möglichst versucht, nicht zu sehr in die Mainstream-Blockbuster-Fahrrinne zu rutschen. Denn Stephen Dorff zeigte zwar schon sehr früh seine Begeisterung für Filme (mit 14 bekam er seine erste Hauptrolle in Gate – Die Unterirdischen), aber er fand auch sehr schnell heraus, dass der Ruhm, der mit den großen Rollen kommt, nichts für ihn ist. So beschloss er, dass er zwar Schauspieler sein wollte, aber kein Star. “Was den Ruhm betrifft, bin ich nie das Tom-Cruise-Ding gewesen – total Film”, sagt Stephen Dorff in einem Interview mit Cover Media über Nachrichten.ch. Doch durch seinen Auftritt in Somewhere wird Stephen Dorff wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, was ihm nicht so ganz gefällt. “Mein Gesicht hing [überall], als ich jung war. Dann tauchte ich ab und arbeitete weiter. Und jetzt fühlt es sich an, als ob ich wieder zugepflastert werde”.

Seine Abneigung gegen das Mainstreamkino und Liebe zum außergewöhnlichen Film konnte Stephen Dorff durch sein Mitwirken in Cecil B. von John Waters hervorragend unter Beweis stellen. Schon die Wahl, in einem John Waters -Film mitzuspielen, deutet auf ein interessantes künstlerisches Empfinden hin, denn John Waters wird seit jeher als Grenzgänger zwischen gutem und schlechtem Geschmack gewertet. Stephen Dorff nahm die Herausforderung an und spielte den durchgeknallten, selbsternannten Avantgarde-Regisseur Cecil B. Demented, der einen Haufen von Underground-Filmern um sich scharrt und zu einem Rachefeldzug gegen das Mainstreamkino aufruft. Dabei blitzt in jeder Szene sein Irrsinn auf, der durch seine funkelnden Augen noch unterstrichen wird und lässt Cecil Sachen wie “Tod dem Mainstreamkino” oder “Ich habe eine Vision” brüllen. Stephen Dorff füllt die Rolle des Cecil dabei mit der Abneigung, mit welchem er selbst gerne dem Popcornkino und Hollywood begegnet.

Stephen Dorff, der sich gerne (zurecht) über die Unbeständigkeit Hollywoods ereifert, hat sich mit Somewhere wieder einen außergewöhnlichen Film ausgesucht. Denn obwohl er mit großartigen Kritiken überschwemmt wird, spricht Somewhere auch einen speziellen Geschmack an. Einen Geschmack, der sich für das Innere eines Menschen interessiert und gerne auf Effekthascherei zugunsten der Geschichte verzichtet. Regisseurin Sofia Coppola ließ Stephen Dorff dafür größtenteils freie Hand bei seinem Schauspiel und dieser bedankt sich mit seiner bisher größten darstellerischen Leistung, wie diverse Kritiker (zum Beispiel Matthew Turner von Viewlondon) sagen.

Mehr zu Somewhere erfährst du im Tobis Filmclub.

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