The Walking Dead-Star im zerstörerischen Wut-Modus: Beef ist die bisher beste Netflix-Serie des Jahres

06.04.2023 - 10:00 Uhr
Steven Yeun in Beef
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Steven Yeun in Beef
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In Beef gehen sich Steven Yeun und Ali Wong gegenseitig an die Gurgel – mit verheerenden Folgen. Eine bessere Netflix-Serie gab es dieses Jahr noch nicht.

Viele Autofahrer haben die Situation bestimmt schon erlebt: eine missachtete Vorfahrt, wütende Drohgebärden und heftige Schimpfworte. Die Hauptfiguren der neuen Netflix-Serie Beef heben ihren Verkehrsstreit jedoch auf ein ganz neues Level der Eskalation.

Seit dem 6. April streamen alle 10 Episoden der tragikomischen Wut-Serie Beef bei Netflix, die mit The Walking Dead-Star Steven Yeun und Comedian Ali Wong in den Hauptrollen begeistert. Herausgekommen ist dabei die bisher beste Netflix-Serie des Jahres. Lest hier, warum ihr Beef sofort auf eure Watchlist packen solltet.

Darum geht's in der Netflix-Serie Beef mit Steven Yeun und Ali Wong

Alles beginnt mit einem Mittelfinger und zwei Menschen, die nach einem Beinahe-Unfall all die aufgestaute Frustration in ihrem Leben aneinander auslassen. Auf der einen Seite haben wir Danny Cho (Steven Yeun), dessen Dienstleistungs-Unternehmen kaum Gewinn erzielt. Sein Bruder Paul (Young Mazino) zockt den ganzen Tag nur am PC und der Traum, ein Haus für seine in Korea lebenden Eltern zu kaufen, rückt in weite Ferne.

Der Beef beginnt

Seine neue erklärte Feindin ist die reiche Unternehmerin Amy Lau (Ali Wong). Sie scheint das perfekte Leben als Ehefrau, Mutter und Karrierefrau, deren Firma kurz vor einem Millionen-Verkauf steht, zu führen. Ihr aufgesetztes Lächeln ist jedoch nur eine Fassade, hinter der sie ihre Ängste, Sehnsüchte und eine seltsam sexuelle Obsession mit Schusswaffen versteckt.

Amy und Danny finden in ihrem gegenseitigen Hass nun das ideale Ablassventil für den ganzen Stress, dem sie tagtäglich ausgesetzt sind. Dabei sind sie sich eigentlich gar nicht so unähnlich. Beide stehen unter enormen Druck, es immer allen recht machen zu müssen. Sie arbeiten so hart, dass sie dabei vergessen zu leben. Was sie trennt, sind die unterschiedlichen gesellschaftlichen Klassen, die für sie zum Gefängnis wurden.

In einem anderen Universum hätten Amy und Danny vielleicht Freunde sein können. In dieser Realität teilen sie jedoch nur eines: den Wunsch, das Leben des jeweils anderen zu zerstören. Das Chaos, das sie dabei auslösen, wird schnell zu einem Lauffeuer, das sich auf ihr gesamtes Umfeld ausbreitet und alles um sie herum nieder zu brennen droht.

Tiefsinn und zerschmetternder Hass: Lohnt sich die Netflix-Serie Beef?

Vordergründig reiht sich Beef in das Genre der Serien über "schreckliche Menschen, die schreckliche Dinge tun" ein. Dazu gehören Autoverfolgungsjagden, Catfishing, Review-Bombing, urinierende Sachbeschädigung und schließlich komplette Eskalation in der vorletzten Episode, die einen der härtesten Serienmomente des Jahres hervorbringt und sicher einige Zuschauende in Schockstarre versetzen wird.

Ali Wong und Steven Yeun sind wütend

Beef ist ein bitterböser Spaß. Zahlreiche spannende wie stressige Sequenzen sorgen für jede Menge Witz und Intensität. Die Serie ist aber mehr als das. Mit jedem neuen, wahnsinnigen Twist wird die Geschichte von Amy und Danny tragischer. Es schmerzt geradezu, wenn sie es einfach nicht schaffen, von ihrem Streit abzulassen und immer wieder in den Zerstörungswut-Modus zurückfallen. Die Fehde ist nämlich die perfekte Ablenkung, um der Konfrontation mit den eigenen Problemen zu entfliehen – oder die eigene Schuld an schrecklichen Taten auf andere abzuschieben.

Geschuldet ist diese Empathie den vielen hervorragend geschriebenen und gespielten Charakteren. Die Serie kreiert einen Mikrokosmos an lebendigen Figuren und Lebenswelten, die durch den titelgebenden Beef auf fatale Weise miteinander kollidieren. Egal ob Dannys Bruder Paul, Amys Ehemann George (Joseph Lee) oder die manipulative Milliardärin Jordan (Maria Bello): hinter nahezu jeder Figur steckt eine nachvollziehbare Tragik und Komplexität. Und das macht es nicht gerade leichter, wenn sie zu Kollateralschäden werden.

Die Erzählwelt von Beef eröffnet im Verlauf der Handlung neue faszinierende Ebenen. Die Serie verhandelt dabei komplexe Themen, wie psychische Krankheiten und Existenzängste mit einer verblüffenden Leichtigkeit und Cleverness, ohne dabei zu einem zermürbenden Psychodrama zu mutieren.

Das fantastische Ensemble, die mitreißende Inszenierung, oftmals wilde Stilbrüche (wie im surreal-emotionalen Finale) sowie der Mix aus schwarzem Humor und emotionalem Tiefgang machen Beef zu einem besonderen Serien-Highlight. Und das Beste daran? Mit gerade mal 10 Folgen von jeweils 30 Minuten ist es auch noch extrem kurzweilig.

  • Fans des Marvel Cinematic Universe aufgepasst: Für euch ist Beef zusätzlich einen Blick wert. Denn Serienschöpfer Lee Sung Jin und Regisseur Jake Schreier arbeiten nach der Netflix-Produktion für den kommenden Marvel-Film Thunderbolts erneut zusammen. Dieser wird auch Steven Yeun als Darsteller ins MCU holen.

Zum Weiterlesen:

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