Til Schweiger ist mit wieder da! Und dem Himmel sei dank, dass es nach einem eher unsäglichen Far Cry und 1 1/2 Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde endlich wieder eine Charakterrolle für Tilman Valentin Schweiger sein durfte. Phantomschmerz heißt der Film, in dem der Schauspieler in eine etwas andere Rolle schlüpft, aber auch irgendwie ganz bei sich selbst bleibt.
Til Schweiger spielt die durchaus ambivalente Figur des Marc Somner, ein unsteter Vagabund, der seine Vaterrolle nur bedingt ausfüllt und notorisch pleite ist – aber aufgrund seiner körperlichen und persönlichen Reize stets sympathisch und liebenswert bleibt. Marc Somner ist gutaussehend, extrem sportlich, charmant und gebildet – Frauen fliegen auf ihn. Wenn er nicht gerade Gelegenheitsjobs nachgeht, ist der Lebenskünstler auf seinem Rennrad unterwegs, mit dem er schon die ganze Welt bereist hat. Die andere Seite von Marc ist weniger schmeichelhaft: Er lebt für den Moment, ist permanent pleite, unzuverlässig und bricht reihenweise Frauenherzen – Verantwortung ist ihm ein Fremdwort.
Einmal mehr eine Paraderolle für Til Schweiger, der mit Knockin’ on Heaven’s Door, Barfuss und Keinohrhasen die Zuschauerherzen eroberte. Hier spielt er den Sturkopf, der ihm so gut steht. Und einmal mehr spielt er eine Hauptrolle, in der er seine schauspielerischen Fähigkeiten jenseits von mehr oder minder unbedeutenden Komödien unter Beweis stellen kann. Interessanterweise stammt das Drehbuch diesmal nicht von ihm, sondern vom Regisseur Matthias Emcke. Bei allen drei oben genannten Filmen hatte er das Drehbuch geschrieben, den Film produziert, und bei Barfuss und Keinohrhasen sogar Regie geführt. Diese Filme waren Til Schweiger durch und durch; zugeschnitten auf ihn und den sympathischen Macho, der am Ende doch eine gewisse Bereitschaft zur Einsicht und Besserung zeigt.
Das wird wohl auch für Phantomschmerz gelten. Ob eine Geschichte aus fremder Feder und eine Regie von fremder Hand Til Schweiger genug Raum für die Entfaltung seiner Fähigkeiten bieten – das werdet Ihr wohl im Kino selbst herausfinden müssen. Der Film ist ab heute, dem 30. April in den Kinos zu sehen.