Tom Sawyer Premiere mit Charme & frischem Wind

15.09.2011 - 08:49 Uhr
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Momentan findet in Frankfurt/Main das Internationale Kinderfilmfestival “Lucas” statt. Dort wurde unter anderem auch die deutsche Tom Saywer Verfilmung uraufgeführt. Wie Publikum und Kritiker reagierten, lest ihr hier.

Am Dienstag gab es eine erste Aufführung des deutschen Kinderfilms Tom Sawyer beim Internationalen Kinderfilmfestival in Frankfurt. Im Publikum saßen insbesondere Kinder im Schulalter, die dann auch bereitwillig ihr Feedback gaben: Sie klatschten, wenn Tom Sawyer etwas besonders Heldenhaftes tat, sie schnieften in den traurigen Szene und jubelten, als der Bösewicht eins auf die Mütze bekam.

Der Film ist eine deutsche Adaption des US-amerikanischen Kinderbuchklassikers Die Abenteuer des Tom Sawyer von Mark Twain. Die Geschichte handelt vom Titelhelden Tom Sawyer (Louis Hofmann) und seinem besten Freund Huckleberry Finn (Leon Seidel). Beide leben in der Stadt St. Petersburg direkt am Mississippi und erleben dort jede Menge Abenteuer. Eines Tages werden sie Zeugen eines Mordes und fortan hat sie der Bösewicht Indianer Joe (Benno Fürmann) auf dem Kieker.

Nach der Filmvorführung erzählten Regisseurin Hermine Huntgeburth (Bibi Blocksberg) und Schauspieler Benno Fürmann dem Kinderpublikum, dass der Film nicht am echten Mississippi gedreht wurde, sondern vielmehr in Neuruppin und Rumänien. Dem minderjährigen Publikum machte das deutlich weniger aus als den Kritikern. So schreibt Holger Weiß vom Negativ Magazin, „dass weder das Set-Design um die arg künstlich wirkende Stadt St. Petersburg noch die großen deutschen Schauspieler Heike Makatsch und Benno Fürmann groß überzeugen konnten.“ Dabei hat der deutsche Kritiker grundsätzlich nichts gegen die deutsche Adaption des amerikanischen Stoffes: „Der Film wird gerade dadurch zu etwas besonderem, dass er auch in der deutschen Fassung seinen ursprünglichen Charme nie verliert und gleichzeitig durch leichte Änderungen an der Geschichte und den Figuren frischen Wind erhält.“

Offensichtlich rechnen die Macher des Films mit einem großen Erfolg, denn momentan wird bereits die Fortsetzung in Rumänien gedreht. Ich persönlich bin noch skeptisch. Die Literatur von Mark Twain wird zur „local color fiction“ gezählt, also solcher Romane, die besonders stark die Region widerspiegeln, in der sie spielen. Dazu gehören beispielsweise auch Dialekte, die natürlich in einer deutschen Fassung vollkommen wegfallen. Dass von Mark Twains ursprünglicher Südstaatenthematik nicht mehr viel übrig geblieben ist, erkennen wir auch daran, dass die elementare Figur der Sklaven Jim in der deutschen Version ersatzlos gestrichen wurde. Ab dem 17. November könnt ihr euch selbst ein Bild davon machen, ob diese Verfilmung uns trotzdem gut unterhalten kann.

Kennt ihr die Geschichte von Tom Sawyer und Huckleberry Finn auch noch aus eurer Kindheit? Freut ihr euch auf die neue Verfilmung?

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