Top 7 der Filmspanner

25.06.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Blue Velvet
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In dieser Woche bieten wir euch eine Preview zum Horrorstreifen Sleep Tight. Dazu passend präsentieren wir euch eine Top 7 der Filmspanner. Lasst euch von einem klassischen Sujet einfangen!

Wir sind alle neugierig, schaulustig, fasziniert vom Blick durchs Schlüsselloch: Das ist völlig normal. Aber es gibt Menschen, die sind es mehr als andere. Sie sind Voyeure, Spanner, Perverse, Vergewaltiger und Mörder, aber auch Detektive und Spione, die ein besonderes Interesse daran haben, heimlich, unerlaubt und manchmal sogar strafbar, andere Menschen zu beobachten, sie auszuspähen. Daraus ziehen sie ihre Lust. Kein Wunder, dass das Kino für Voyeure wie geschaffen ist, vor und auf der Leinwand. Zum Kinostart des Psycho-Thrillers Sleep Tight – zum ihr euch immer noch für eine Preview anmelden könnt – präsentieren wir euch eine Top 7, in der die Spanner eine besondere Rolle spielen.

7. Der Tod kommt zweimal oder Der Hitchcock-Epigone
Brian De Palma gilt als großer Verehrer Alfred Hitchcocks und kein Wunder, dass er sich des Themas Voyeurismus angenommen hat. In Der Tod kommt zweimal beobachtet ein klaustrophobisch veranlagter Schauspieler einen Mord, um später festzustellen, dass alles für ihn inszeniert wurde, um vom eigentlichen Täter abzulenken. Wie Hellmuth Karasek zum damaligen Kinostart im Spiegel schrieb: Der Film appelliert an unser aller Spanner-Instinkte.

6. American Beauty oder Der schreckliche Nachbar
In American Beauty wird nicht nur hinter die glänzende Fassade einer amerikanischen Kleinstadt-Idylle geschaut, auch vor der Kamera des Jungen aus der Nachbarschaft ist niemand sicher. Der nimmt alles aus seiner unmittelbaren Umgebung mit einer Digitalkamera auf und alles wird in einem riesigen Archiv in seinem Zimmer abgespeichert. Aber Achtung: Wer als Spanner durch die Kamera schaut, kann alles, was er sieht, auch ganz falsch interpretieren.

5. Das Leben der Anderen oder Der Stasi-Voyeur
Nicht selten sind Abhörspezialisten fasziniert von dem, was sie hören (siehe Gene Hackman in Der Dialog). Auch der Stasi-Spitzel in Das Leben der Anderen entdeckt sein Gewissen, nachdem er während eines operativen Auftrags unentdeckt von einem provisorischen Abhörstudio aus am Leben eines ostdeutschen Künstler-Paares teilnimmt. Voyeurismus kann auch akustisch seine ganze Kraft entfalten und das Leben des Spanners wie der Be-Spannten gebührend durcheinander bringen.

4. Das Fenster zum Hof oder Die unsichere Interpretation
Eine Liste der Filmspanner ohne Alfred Hitchcock wäre unmöglich. Wir haben uns für Das Fenster zum Hof entschieden, in dem der an den Rollstuhl gefesselte Sensationsfotograf Jeffries mit seinem Fernglas im Haus gegenüber einige Geschichten entdeckt und der davon überzeugt ist, einem Mord auf die Spur gekommen zu sein. Niemand glaubt ihm; Jeffries bezweifelt selbst seine Annahme und auch wir als Zuschauer können nicht sicher sein, was wir in das Gesehene interpretieren sollen.

3. Blue Velvet oder Neugierde, die zu weit geht
Jeffrey Beaumont bricht in Blue Velvet in eine Wohnung ein und muss sich kurz darauf im Wandschrank verstecken. Was er durch die leicht geöffneten Lamellen sieht, eröffnet ihm eine vorher nie gesehene Welt der Gewalt und Perversion. Er beobachtet einen sexuellen Gewaltakt. Diese Szene ist zurecht in die Filmgeschichte eingegangen, denn in wenigen Minuten wird uns purer Voyeurismus präsentiert, bei dem wir als Zuschauer lustvoll und abstoßend zugleich teilnehmen.

2. Blow Up oder Was ist wirklich passiert?
Ein junger Londoner Starfotograf glaubt im Klassiker BlowUp – Ekstaze ’67 von Michelangelo Antonioni, Zeuge eines Mordes gewesen zu sein, als er eine seiner Aufnahmen aus dem Park vergrößert. Und wirklich: eine Pistole taucht auf dem Bild auf, später im Park sogar eine Leiche. Der Fotograf ist hier Ermittler und Voyeur in einem, er ist von Berufswegen besonders fasziniert vom Beobachten, Festhalten und Dokumentieren. Wir als Zuschauer gehen mit ihm auf Entdeckungsreise und sind so wieder selbst Voyeur.

1. Peeping Tom oder Der Klassiker unter den Filmspannern
Im Klassiker Augen der Angst – Peeping Tom wird uns ein wahrer Psychopath präsentiert, der Frauen mit einer in seiner Kamera verborgenen Waffe tötet, während er sie fotografiert. Mark (Karlheinz Böhm) fängt mit der Kamera ihre Todesangst ein, ihren letzten Blick angesichts des Todes und analysiert dies kalt und objektiv. Der Klassiker unter den Filmen über Voyeure.

Wie steht ihr zu Filmspannern und dem Zuschauer als Voyeur?

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