Eigentlich schreit der Trailer geradezu danach, dass zumindest Hauptdarsteller John Hawkes (Winter’s Bone, From Dusk Till Dawn) auf dem besten Wege ist, sich für The Sessions – Wenn Worte berühren eine Oscar-Nominierung abzuholen. Der Film basiert auf den autobiographischen Aufzeichnungen des kalifornischen Journalisten und Poeten Mark O’Brien und feierte seine Premiere beim diesjährigen Sundance Film Festival, wo er allerdings noch unter dem Titel The Surrogate lief.
Das Drama von Ben Lewin erzählt die Geschichte des 38-jährigen Mark O’Brien, der seit seiner Kindheit an eine Eiserne Lunge gefesselt ist. Diese Geräte dienen zur Beatmung lungenkranker Patienten und Mark kann nicht mehr darauf verzichten, seit ihn damals eine Polio-Erkrankung extrem schwächte. Dementsprechend musste er bislang auf sexuelle Erlebnisse verzichten, doch sein Bedürfnis nach körperlicher Nähe wurde immer größer und er ist jetzt an einem Punkt, wo er diese Lücke füllen möchte. Er sucht den Beistand und Rat eines unkonventionellen Priesters (William H. Macy) und will mit Hilfe einer Sex-Therapeutin (Helen Hunt) endlich seine Unschuld verlieren. Sozusagen als Ersatz-Sexpartner soll sie ihm neue intime Erfahrungen ermöglichen, aber bald scheinen die beiden echte Gefühle füreinander zu entwickeln…
Noch lässt sich nicht abschätzen, ob The Sessions – Wenn Worte berühren eine gelungene Mischung aus subtilem Humor und gut balanciertem Gefühl bietet – oder im Kitsch versinkt und es auf einen hohen Taschentuchverbrauch anlegt. In jedem Fall scheint das Drama aber sehr sensibel mit der schwierigen Thematik umzugehen. Zumindest John Hawkes, der bislang eher in Nebenrollen glänzte und schon für seine Darstellung in Winter’s Bone eine Oscar-Nominierung einheimste, dürfte mit seiner Leistung vermutlich auf ganzer Linie überzeugen. Der deutsche Kinostart von The Sessions ist aber leider erst am 03.01.2013.
Wie viel Potenzial steckt eurer Meinung nach in The Sessions?